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Veröffentlicht am 19­.01.2020

19.1.2020 - süddeutsche.de / DPA

Missbrauchsstudie der Katholischen Kirche:"Das war alles nur Show - mehr nicht"

  • Im Herbst 2018 machte die Missbrauchsstudie der katholischen Kirche mit erschreckenden Zahlen Schlagzeilen: Mindestens 3677 Minderjährige wurden in den Jahren 1946 bis 2014 von 1670 Klerikern missbraucht.
  • Die Unterlagen - so das Versprechen - sollten an die Staatsanwaltschaften weitergeleitet werden. Dort zeigt sich nun: Strafrechtlich sind die Dokumente nahezu wertlos.

Knapp anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung der großen Missbrauchsstudie der katholischen Kirche haben die bayerischen Behörden in keinem Fall Anklage erhoben. Fast alle Ermittlungen gegen verdächtige Kirchenleute wurden eingestellt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den drei Generalstaatsanwaltschaften in München, Bamberg und Nürnberg ergab.
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Christian Weisner von der Reformbewegung "Wir sind Kirche" sagte, aus Sicht der Betroffenen sei die Bilanz "höchst enttäuschend". Die Studie sei so angelegt gewesen, "nur generalisierte Ergebnisse zu bringen, um die Anonymität sowohl der Täter als auch der damaligen Verantwortlichen in der Kirchenleitung zu schützen." Der Sprecher der Missbrauchsopfer-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, kritisierte "eine innerkirchliche Schweigekultur in Verbindung mit den fatalen Verjährungsregeln der Vergangenheit".

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-katholische-kirche-missbrauch-studie-1.4762444

Zuletzt geändert am 19­.01.2020