20.1.2020 - rhein-zeitung.de
Der Missbrauchsbeauftragte und Trierer Bischof Ackermann: „Ich musste in viele Abgründe schauen“
Trier, 20.01.2020
Zehn Jahre ist es her, dass erste Enthüllungen von Missbrauchsfällen die katholische Kirche Deutschlands erschütterten. Immer mehr Opfer meldeten sich – seitdem lässt der Missbrauchsskandal die Kirche nicht mehr los. Gerade erst wurde ein Trierer Bistumspriester wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen dauerhaft von seinen Dienst ausgeschlossen.
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Der Sprecher der Reformbewegung «Wir sind Kirche», Christian Weisner, sagte, auch wenn die katholische Kirche im vergangenen Jahrzehnt «viel getan» habe: «Es ist trotzdem immer noch zu wenig.» Die «richtige, ganz konkrete Aufarbeitung», bei der sich Bischöfe und Personalverantwortliche zu ihrem konkreten falschen Handeln im Umgang mit Missbrauchsfällen bekennen würden, fehle noch. «Verantwortliche sollten die Betroffenen persönlich um Entschuldigung bitten. Gegebenenfalls sind auch persönliche Konsequenzen zu ziehen.»
Jahrzehntelang seien Fälle vertuscht worden, es habe bei Tätern eine «Verschiebetaktik» gegeben: Priester wurden von Bistum zu Bistum, Ordensmitglieder sogar von Land zu Land versetzt.
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Zuletzt geändert am 22.01.2020