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Veröffentlicht am 04­.03.2020

4.3.2020 - badische-zeitung.de

Eine Blitzkarriere in der katholischen Kirche

Von Gerhard Kiefer

IM PROFIL:Der Limburger Bischof Georg Bätzing wird Nachfolger von Reinhard Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Da die katholische Kirche in Jahrhunderten denkt, macht bei ihr ein Theologe selbst dann eine Blitzkarriere, wenn er dafür Jahre braucht. Dies gilt nun auch für Georg Bätzing (58), den neuen Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz. 2016 noch Generalvikar im kleinen Bistum Trier, "durfte" er dann als Bischof in Limburg wieder kitten, was sein unseliger Vorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst zerbrochen hatte. "Congrega in unum", also "führe zusammen" – sein Wahlspruch als Bischof wurde Leitwort für sein Versöhnungswerk unter den verstörten hessischen Katholiken.

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Freiburgs Erzbischof Stephan Burger attestierte in seinem Glückwunsch gestern seinem Kollegen "die Fähigkeit, "Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und den Dialog zu fördern". Und Bätzing bringe durch seine Arbeit in der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz "auch das Bewusstsein mit, dass die Kirche in Deutschland Teil der einen Katholischen Kirche ist". Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" erwartet von Bischof Bätzing "ein uneingeschränktes und energisches Bekenntnis zum Synodalen Weg".

Exakt dazu hat sich Bätzing nach seiner Wahl umgehend bekannt. Der Synodale Weg müsse ein "neues Miteinander schaffen und den Menschen Orientierung geben", ebenso der Dritte Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt, also in seiner Diözese. Er setzt darauf, sich "gegenseitig als Gesprächspartner zu akzeptieren", votiert für ein unabhängiges innerkirchliches Rechtssystem und den gemeinsamen Kampf gegen Hetze und Rassismus. Die Interpretation seines Bekenntnisses, er sei "kein zweiter Reinhard Marx", überließ er bei seiner ersten Pressekonferenz als Vorsitzender den Journalisten.

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Zuletzt geändert am 05­.03.2020