8.3.2020 - br.de
Katholikinnen umarmen Münchner Dom zum Weltfrauentag
Hunderte Frauen haben zum Weltfrauentag am Sonntag eine Menschenkette um den Münchner Liebfrauendom gebildet. Die Aktion stand symbolisch für die Forderungen der Katholikinnen nach mehr Gleichberechtigung in ihrer Kirche.
Mit einer Menschenkette um den Münchner Liebfrauendom haben gestern rund 300 Frauen und einige Männer ein Zeichen für Gleichberechtigung in der katholischen Kirche gesetzt. Gemeinsam "umarmten" sie symbolisch am Weltfrauentag den Dom, um ihrer Forderung nach einer Gleichstellung von Frauen und Männern und der Zulassung von Frauen zu Weiheämtern in der katholischen Kirche Ausdruck zu verleihen. Außerdem wurden Transparente hochgehalten mit Aufschriften wie "Wir sind die Veränderung", "Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht" oder "Girls just wanna have fundamental rights".
Veranstalter waren unter anderem die Ordensfrauen für Menschenwürde, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, das Catholic Women's Council, der Katholische Deutsche Frauenbund, die Initiative "Wir sind Kirche" und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands.
Als Ordensschwestern Männer nicht mehr hinzu bitten müssen
"Ich wünsche mir eine Kirche, in der ich mit meinen Mitschwestern Eucharistie feiern kann, ohne einen Mann dazu bitten zu müssen", sagte die Benediktinerin Ruth Schönenberger bei der Kundgebung. Erst wenige Wochen ist es her, dass Papst Franziskus im Schreiben zur Amazonassynode Weiheämtern für Frauen eine Absage erteilt hat. Bei der Demonstration in München war die Enttäuschung darüber noch zu spüren.
Umso wichtiger sei es deshalb deutlich zu machen, dass Frauen in der katholischen Kirche noch nicht resigniert haben, sagte Hildegard Schreier, Generalleiterin der Missionarinnen Christi. Die Aktion sei ein Zeichen, wie sehr den Frauen die Kirche nach wie vor am Herzen liegt, sagte sie und fügte hinzu: Der Dom gehöre nicht nur den Männern, sondern auch den Frauen.
Zuletzt geändert am 09.03.2020