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Veröffentlicht am 05­.04.2020

5.4.2020 - n-tv.de

Katholisches Heim des Missbrauchs bezichtigt

Die katholische Kirche sieht sich mit erheblichen Vorwürfen konfrontiert. In einem ehemaligen Heim für "schwer erziehbare" Jungen nahe München soll es jahrelang zu sexuellem Missbrauch gekommen sein. Das zuständige Bistum zeigt trotz Verdachtsfällen kaum Interesse an einer Aufklärung.

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Forderung einer externen Aufarbeitung

Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" hat die Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche massiv kritisiert. "Es ist beschämend, wie immer neue Fälle sexualisierter und auch spiritueller Gewalt gegenüber Kindern, Jugendlichen, Frauen und gar Ordensfrauen an die Öffentlichkeit kommen", sagte "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner. "In immer neuen Schüben erfahren wir neue schockierende Tatsachen."

"Nach wie vor scheint es immer noch so zu sein, dass die Kirchen mehr am Schutz der eigenen Institution interessiert sind als an der Benennung konkreter Täter und Vertuscher sowie an der Aufdeckung der Vertuschungsstrukturen", sagte Weisner. Darum stelle sich die Frage, ob die katholische Kirche in Deutschland überhaupt in der Lage sei, ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten - "oder ob es nicht notwendig ist, eine wirklich unabhängige Aufarbeitung durch Externe durchführen zu lassen wie es in anderen Ländern wie Irland oder Australien geschehen ist". Die Reformbewegung wurde vor 25 Jahren gegründet. Anlass waren damals Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen den Wiener Erzbischof Kardinal Hans Hermann Groër.

https://www.n-tv.de/panorama/Katholisches-Heim-des-Missbrauchs-bezichtigt-article21694240.html

Zuletzt geändert am 07­.04.2020