4.5.2020 - zdf.de
Finanzielle Hilfen - Das leisten Kirchen in der Corona-Krise
Mehr Telefonseelsorge und Gemeinde-Engagement in der Corona-Krise - aber zusätzliches Geld, um Bedürftigen zu helfen, verteilen die Kirchen spärlicher. Daran wird Kritik laut.
Margarete Bußmann von der Bewegung "Wir sind Kirche" fordert viel. Rund 550 Millionen Euro. Das ist die Summe, die der Staat jedes Jahr an die katholische und evangelische Kirche in Deutschland überweist. Zusätzlich zur Kirchensteuer: Fast jeder zahlt an den sogenannten Staatsleistungen mit, ob Kirchenmitglied oder nicht. Ein Überbleibsel von Verträgen zwischen Staat und Kirche aus vergangenen Jahrhunderten.
"Die Kirche könnte ein Zeichen setzen"
Diese Staatsleistungen könnten die Kirche nun in der Corona-Krise vollends den Schwächsten zugute kommen lassen, fordert Bußmann. "Der Staat verschuldet sich gerade bis über die Halskrause, und doch finden nicht alle Schutz unter seinen Rettungsschirmen", sagt sie. "Nun könnte die katholische Kirche, die ohnehin momentan in einer riesigen Glaubwürdigkeitskrise steckt, damit ein deutliches Zeichen der Solidarität setzen."
Die Gelder seien ja ohnehin ein Beitrag aller Steuerzahler. Mit Staatsleistungen wird bereits Gutes getan. Kurzfristig die Gelder aus den Staatsleistungen umzuleiten, quasi den Empfänger auf dem großen Überweisungsträger ändern - das könnten die Kirchen tun, rein rechtlich.
...
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-kirchen-finanzhilfen-beduerftige-100.html
Zuletzt geändert am 04.05.2020