10.5.2020 - european-news-agency.de
Reformer “entsetzt” über Angstmache durch Kardinäle
München [ENA] Nach der Deutschen Bischofskonferenz haben auch Kirchenreformer scharfe Kritik an “Verschwörungstheorien” zur Corona-Krise geübt, die in einem Manifest katholischer Würdenträger enthalten seien. Die Bewegung Wir sind Kirche erklärte ihr Entsetzen darüber, wie “verantwortungslos” sich Kardinäle wie der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation Gerhard Ludwig Müller zu “Handlangern” von Verschwörungstheorien machten.
“Wir sind Kirche ist entsetzt darüber, wie verantwortungslos bekannte Kirchenmänner wie der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal Müller oder Erzbischof Viganò, der frühere Päpstliche Botschafter in den USA, sich zu Handlangern von Verschwörungstheorien in der Corona-Krise machen”, hiess es in der am Sonntag in München veröffentlichten Mitteilung. Die erklärten Gegner von Papst Franziskus machten sich damit “lächerlich”. Diesen Reformgegnern gehe es nicht darum, den Glauben zu verteidigen, sondern darum, “Angst zu schüren”. Die Glaubenden würden aufgefordert, sich von solchen “so genannten Hirten, die im Neuen Testament ‘Mietlinge’ genannt würden, nicht verführen zu lassen.”
Gerade in einer großen Krise seien Vertrauen und Glaube gefordert. “Und dieser Glaube führt zu überwältigender Solidarität über die Grenzen der jeweiligen Glaubensgemeinschaft hinaus”, schrieben die Reformer. Jetzt angesichts der Einschränkungen bei den Gottesdiensten laut Religionsfreiheit einzufordern, zeuge von “Scheuklappendenken”. So wichtig Liturgie für den Zusammenhalt der Christen sei, so wichtig sei “der Dienst für alle Menschen, so wichtig ist das Glaubenszeugnis, das sich in verantwortlichem Reden und Handeln zeigt.”
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