10.5.2020 - tagesspiegel.de / DPA
Bischofskonferenz distanziert sich von Corona-Schreiben
Mehrere kirchliche Würdenträger unterzeichnen ein Schreiben im Stil von Verschwörungstheoretikern. Dabei ist auch der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
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Franziskus hat selbst immer wieder Stellung zu der Viruskrise genommen. Gottesdienste ohne Menschen bezeichnete er als „gefährlich“ bezeichnet. Als Vorsichtsmaßnahme wegen der Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 seien Gottesdienstverbote der Not geschuldet. Er rief die Menschen immer wieder auf, die Regeln zur sozialen Distanz zu wahren.
Die Bewegung „Wir sind Kirche“ kritisierte das Schreiben ebenfalls. Man sei entsetzt darüber, wie verantwortungslos sich bekannte Kirchenmänner zu Handlangern von Verschwörungstheoretikern machen ließen. Die Papst-Gegner könnten nicht mehr ernst genommen werden. Der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, schrieb bei Facebook, er sei „einfach nur fassungslos, was da im Namen von Kirche und Christentum verbreitet wird: Krude Verschwörungstheorien ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampf-Rhetorik, die beängstigend klingt“. (dpa)
Zuletzt geändert am 15.05.2020