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Veröffentlicht am 17­.03.2021

17.3.2021 - evangelisch.de

Erzbistum Köln: "Wir sind Kirche" kritisiert "Kommunikationsdesaster"

Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" hat die katholischen Bischöfe aufgefordert, Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen unumwunden einzuräumen. Bundessprecher Christian Weisner sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) mit Blick auf die Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum Köln am Donnerstag: "Seit 2002 gibt es von den Bischöfen selber beschlossene Regeln zum Umgang mit Missbrauchsverbrechen." Diejenigen in den Kirchenleitungen, die diese Regeln nicht beachtet hätten, müssten nicht warten, bis solche Gutachten da sind. "Sie können jetzt handeln und sollten sich jetzt zu ihrem Fehlverhalten bekennen. Das gilt nicht nur für Köln."

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Weisner sagte: "Köln ist vor allem ein Kommunikationsdesaster. Kardinal Rainer Maria Woelki wollte der Erste in Sachen Aufklärung sein und hat einen Fehlstart hingelegt, die Betroffenen instrumentalisiert und mit einem zweiten Gutachten auf Hinhaltetaktik gesetzt." Seinem eigenen Anspruch, alles möglichst gut und gründlich aufzuklären, sei Woelki nicht gerecht geworden. "Schonungslose Aufklärung ist eine Worthülse", kritisierte Weisner. "Es fängt ja mit der Vollständigkeit der Personalakten an. Es ist erwiesen, dass diese Akten oftmals Lücken aufweisen."

Der Sprecher der katholischen Reformbewegung forderte eine Vereinheitlichung der wissenschaftlichen Aufarbeitung geistlicher und sexualisierter Gewalt in den Bistümern und auch bei den Orden. "Die Deutsche Bischofskonferenz sollte das, was Kirchenrechtler als Goldstandard sehen, etwa die Arbeit im Bistum Aachen, auch als solchen benennen und festlegen", sagte Weisner.

epd fu

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Zuletzt geändert am 17­.03.2021