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Veröffentlicht am 24­.03.2021

„Auch moralische Verantwortung, Herr Kardinal, muss zu Konsequenzen führen!“

München - Köln: Dass sich Woelki auch zu seiner moralischen Verantwortung bekannte, zeigt, dass das rein juristisch ausgerichtete Gercke-Gutachten alleine der Aufarbeitung nicht gerecht wird.

Es fällt schwer zu glauben, dass Kardinal Woelki, der so lange Kaplan (1990-1997) und Weihbischof (2002-2011) unter Kardinal Meisner war, nichts von der systembedingten Vertuschung mitbekommen haben will. Und es bleibt moralisch unverantwortlich, dass er sich nicht schon damals kritisch geäußert hat.

Die vorgestellten acht Konsequenzen sind notwendig, aber stellen doch Selbstverständlichkeiten dar, die die Menschen von einer so großen Organisation wie dem Erzbistum Köln zu Recht erwarten können, und die sich auch ohne das Gercke-Gutachten ergeben haben.

Auch hat Kardinal Woelki trotz manch ungewohnt selbstkritischer Töne wieder den Versuch unternommen, Herr des Verfahrens zu bleiben und sich als erster Aufklärer Deutschlands inszeniert.

Die MHG-Studie wurde von Kardinal Woelki mehrfach erwähnt, der daraus resultierende Reformprozess Synodaler Weg allerdings mit keiner Silbe.

Für viele wird ein echter Neuanfang, den er versprochen hat, mit Kardinal Woelki schwer vorstellbar bleiben.


Von: PM/WSK

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Zuletzt geändert am 24­.03.2021