19.6.2021 - religiondigital.org
Somos Iglesia Alemania denuncia el "exagerado apego al cargo del cardenal Woelki" y pide su relevo
Rückübersetzung ins Deutsche:
Wir sind Kirche Deutschland kritisiert "übertriebene Amtsanmaßung" von Kardinal Woelki
und fordert seine Ablösung
Die Bewegung Wir sind Kirche hatte es begrüßt, dass Papst Franziskus für das Erzbistum Köln
eine apostolische Visitation mit zwei Bischöfen aus dem Ausland angeordnet hatte. Nun muss
aber kritisch angemerkt werden, dass weder ihr konkreter Auftrag noch das Verfahren
transparent sind und dass der einwöchige Zeitraum des Besuchs angesichts der tiefen Konflikte
innerhalb der großen Erzdiözese zu kurz war.
Die Situationen in Köln und München sind nicht vergleichbar.
Wenn Papst Franziskus nun den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki - ebenso wie den
Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx - bitten würde, im Amt zu bleiben, würde die
Entscheidung nicht nur im Erzbistum Köln, sondern in der gesamten Kirche in Deutschland
sowie in der öffentlichen Meinung unkalkulierbare Erschütterungen auslösen.
Es würde den bereits bestehenden, weit verbreiteten und tiefgreifenden Vertrauensverlust noch
verschärfen, denn sowohl die Verantwortlichen als auch die Situationen in Köln und München
sind in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich. Fast jeder in Köln erwartet "persönliche
Konsequenzen" in Bezug auf Kardinal Woelki; viele Religionslehrer geben aus Protest ihre
missio zurück.
Ebenso inakzeptabel wäre es, wenn der jetzige Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße,
sowie die Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff quasi automatisch in ihre
früheren Ämter zurückkehren könnten, ohne dass der Vatikan eine Entscheidung getroffen
hätte. Auch die Glaubwürdigkeit des Papstes steht auf dem Spiel.
Moralische Verantwortung der Führungskräfte
Der Besuch des Kardinals von Stockholm, Anders Arborelius, und des Bischofs von
Rotterdam, Hans van den Hende, sollte nicht nur die rechtlich relevanten Handlungen,
sondern vor allem die moralische Verantwortung der Verantwortlichen sowie die gesamte
pastorale und kommunikative Situation des Erzbistums Köln untersuchen.
Mit seiner übertriebenen Amtsverhaftung scheint Kardinal Woelki, der sich nur ungern von
seinen Bischofskollegen beraten lässt, das alte Machtsystem seines Vorgängers, Kardinal
Joachim Meisner, fortzusetzen, dessen Kaplan und Sekretär er von 1990 bis 1997 war. Wie soll
in Zukunft eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Kirchenleitung und Klerus, Gremien
und Kirchenvolk möglich sein?
Die Weigerung von Kardinal Woelki und seinen Weihbischöfen Puff und Schwaderlapp, sich
konstruktiv am synodalen Weg in Deutschland zu beteiligen, hatte bereits zum Verlust der
Glaubwürdigkeit der Kirchenleitung in Köln beigetragen. Dieser mühsam erkämpfte
gemeinsame synodale Weg wird von vielen als die vielleicht letzte Chance gesehen, dem durch
die jahrzehntelange Vertuschung verursachten Vertrauensverlust in die Kirchenleitung
entgegenzuwirken.
Persönlicher und geistiger Neuanfang
Für die Gläubigen des Erzbistums Köln, aber auch ganz Deutschlands, ist zu hoffen, dass ein
personeller und stilistischer Neuanfang mit einer kirchlichen Leitung, die einen
wertschätzenden und glaubwürdigen Umgang mit kirchlichen Mitarbeitern sowie mit allen
Gläubigen praktiziert, möglichst bald gelingt.
Als Woelki 2014 zum Bischof ernannt wurde, hatte Wir sind Kirche das unzulässige Vorgehen
Roms als "erneute Missachtung des Domkapitels und des Kirchenvolkes" kritisiert. Damals
überging Rom die drei vom Kölner Domkapitel vorgeschlagenen Kandidaten, Woelki stand
nicht auf der Kölner Auswahlliste. Deshalb wird es in Zukunft notwendig sein, das ganze Volk
in den Prozess der Auswahl neuer Bischöfe und Weihbischöfe einzubeziehen. Von
verschiedenen Seiten gibt es Vorschläge für transparentere Verfahren bei der Ernennung von
Bischöfen.
https://www.religiondigital.org/mundo/Iglesia-archidiocesis-Colonia-puedemismo_
0_2351464849.html
Zuletzt geändert am 20.06.2021