12.8.2021 - KNA aktuell
"Wir sind Kirche": Vatikan soll in Köln endlich entscheiden
München (KNA) Die Initiative Wir sind Kirche hat den Vatikan
aufgefordert, zwei Monate nach der Apostolischen Visitation
in der Causa Köln zu einer Entscheidung zu kommen.
Die tiefe Verunsicherung im Erzbistum Köln und in der gesamten
Kirche in Deutschland müsse endlich ein Ende nden,
heiÿt es in einer am Donnerstag in München veröentlichten
Erklärung der Organisation. Dazu sei es notwendig, den vollst
ändigen Untersuchungsauftrag und -bericht zu veröentlichten.
Einerseits gehe es um den Kölner Kardinal Rainer Maria
Woelki, andererseits um den Hamburger Erzbischof Stefan
Heÿe, der als früherer Kölner Generalvikar Pichtverletzungen
begangen habe, erinnerte Wir sind Kirche. Auch in Bezug
auf die Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp
und Ansgar Pu sei eine schnelle Entscheidung erforderlich
- auf jeden Fall noch rechtzeitig vor Beginn der Herbstvollversammlung
der Deutschen Bischofskonferenz Mitte September
in Fulda.
Der immer dramatischer werdende Auszug aus der Kirchensteuergemeinschaft
werde nicht durch einzelne Reförmchen,
Ankündigungen oder Versprechungen zu stoppen sein,
erklärte die Initiative weiter. Doch die derzeit in den Synodalforen
stattndende inhaltliche Arbeit werde durch eine
Handvoll Bischöfe immer wieder behindert und gestoppt.
Auÿerdem kritisiert die Organisation die sehr unterschiedliche
Vorgehensweise der 27 deutschen Bistümer bei der
Aufarbeitung der verschiedenen Formen sexualisierter Gewalt
durch Kleriker in der katholischen Kirche. Bei aller Anerkennung,
was schon geleistet worden sei, bestehe ein Grundfehler
darin, dass in der MHG-Studie keine diözesanen Auswertungen
gemacht werden sollten. Dies habe in der Folge dazu gef
ührt, dass jetzt ohne vergleichbare Methodik jeder Bischof
mehr schlecht als recht die Aufarbeitung im eigenen Bistum
voranbringe. Dies führe zu einem vor allem für die Betroenen
nicht akzeptablen Flickenteppich.
Seit Montag ist bekannt, dass die beiden bischöichen
Prüfer, die Papst Franziskus im Juni in das Erzbistum Köln
geschickt hatte, ihren Bericht fertig gestellt haben. Von Beobachtern
in Rom wird nicht mit einer raschen Entscheidung
gerechnet.
Zuletzt geändert am 13.08.2021