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Veröffentlicht am 17­.10.2021

17.10.2021 - Kölner Stadt-Anzeiger

Woelki soll auf sein Gehalt verzichten

14.10.2021 - KNA

Initiative "Wir sind Kirche" kritisiert Bezüge während der Auszeit

Die Initiative Wir sind Kirche fordert den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki auf, während seiner Auszeit auf sein Bischofsgehalt zu verzichten. "Kardinal Woelki sollte sich nicht schon wieder gegen berechtigte Kritik taub stellen", sagte der Sprecher der Organisation, Christian Weisner, der Neuen Osnabrücker Zeitung (Freitag). "Nach dem Kommunikationsdesaster der vergangenen beiden Jahre wäre der Kardinal gut beraten, auf Gelder zu verzichten, selbst wenn diese ihm rechtlich zustehen sollten."
Einen Teil der Bezüge Missbrauchsbetroenen zu spenden, sei aber keine gute Idee. "Das werden diese eher als Hohn empfinden", erklärte Weisner.

Kürzlich war bekannt geworden, dass der Kölner Erzbischof sein Bruttogehalt in Höhe von 13.771 Euro weiter bezieht, obwohl er derzeit eine "geistliche Auszeit" nimmt. Woelki sei weiterhin im Amt, begründete das Erzbistum Köln. Die Auszeit sei kein Urlaub. Der Bund der Steuerzahler hatte dies kritisiert.

Frage nach der Besondung

Die Situation werfe einmal mehr die grundsätzliche Frage nach der Bischofsbesoldung in Deutschland auf, so Weisner weiter. Diese werde wie auch andere Gehälter in der Kirche im Rahmen sogenannter Staatsleistungen, also vom Steuerzahler, übernommen. In diesem Zusammenhang müsse das Finanzgebaren des Erzbistums Köln hinterfragt werden.

Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Papst Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe "große Fehler" in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Der Kardinal betonte, er wolle nach der Auszeit wieder seinen Dienst aufnehmen. Bis dahin leitet Weihbischof Rolf Steinhäuser Deutschlands mitgliederstärkste Diözese.

Zuletzt geändert am 17­.11.2021