| |
Veröffentlicht am 18­.02.2022

18.2.2022 - KNA

Wir sind Kirche stellt Forderungen für Woelki-Rückkehr auf

München/Köln (KNA) Angesichts wachsender Kritik hat die Initiative Wir sind Kirche Forderungen für die Rückkehr von Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki formuliert. Wenn überhaupt, dann sei eine Rückkehr nur nach einer Anhörung der Gremien im Erzbistum Köln sowie einer Befragung der Katholikinnen und Katholiken möglich, erklärte die Gruppe am Freitag in München. Denn sonst werden die Kirchenaustrittszahlen weiter ansteigen, weil die Menschen dies als einzige Möglichkeit des Protestes sehen.

Verschiedene Gremien im Erzbistum Köln blicken skeptisch bis ablehnend auf die geplante Wiederkehr des Erzbischofs am 2. März (Aschermittwoch). Dazu zählen der Diözesanrat als Vertretungsorgan der Laien, der Diözesanpastoralrat als zentrales Beratungsgremium des Kardinals sowie der Erzbischöiche Rat, in dem die Führungsspitze von Deutschlands mitgliederstärkster Diözese vertreten ist.

Auch die Landesregierung sei vor einer Rückkehr Woelkis anzuhören, forderte Wir sind Kirche. Die Gruppe sieht im Verhalten des Kardinals im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung einen Bruch seines Treueeids, den er bei seiner Amtseinführung gegenüber dem Staat geleistet habe. Zudem müsse die Staatsanwaltschaft grundsätzlich untersuchen, ob die Kölner Kirchenleitung weitere Missbrauchstaten durch Geistliche hätte verhindern können und somit unterlassene Hilfeleistung  gegenüber Betroenen vorliege.

Woelki befindet sich seit Oktober in einer mit dem Papst verabredeten Auszeit, um die Querelen um die Missbrauchaufklärung aufzuarbeiten. Franziskus hatte nach einer Untersuchung erklärt, der Kardinal habe große Fehler vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen.

Zuletzt geändert am 18­.02.2022