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Veröffentlicht am 31­.07.2007

31.7.2007 - Donaukurier, Donau-Post, Kötztinger Zeitung

"Wir sind Kirche" kritisiert Beschäftigung eines wegen Kindesmissbrauchs verurteiltem Pfarrer im Bistum Regensburg

Regensburg/Viechtach. (dpa) Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" hat die Beschäftigung eines wegen Kindesmissbrauchs verurteilten katholischen Pfarrers im Bistum Regensburg scharf kritisiert. Die ostbayerische Diözese verstoße mit der Beschäftigung des Gemeindeseelsorgers gegen die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, sagte Sigrid Grabmeier vom "Wir sind Kirche"-Bundesteam am Montag in Deggendorf. Das Bistum Regensburg hatte eingeräumt, dass der 39-Jährige nach seiner Bewährungsstrafe und einer Therapie in einer Gemeinde als Pfarradministrator eingesetzt wird. Der Mann hatte sich 1999 noch als Kaplan in Viechtach (Landkreis Regen) an mindestens einem Buben sexuell vergangen.

Nach Ansicht von Grabmeier ignoriert das Bistum damit die 2002 erlassenen Leitlinien der Bischofskonferenz, wonach die Kirche einem Täter keine Aufgaben mehr übertragen darf, die die Betreffenden in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen bringen. Auch bei zwei anderen ostbayerischen Missbrauchsfällen habe die ostbayerische Diözese die Vorgaben missachtet.

Das Bistum wies die Kritik zurück. Die Leitlinien der Bischofskonferenz träfen in diesem Fall nicht zu. Das Papier beziehe sich auf "strukturell nicht abänderbare" Pädophile. Dagegen sei bei dem betroffenen Geistlichen nach der vierjährigen Psychotherapie von einem Fachgutachter festgestellt worden, dass "keine strukturell unabänderbare pädophile Fixierung" vorliege.

Zuletzt geändert am 03­.08.2007