| |
Veröffentlicht am 17­.05.2022

17.5.2022 - sueddeutsche.de / DPA

Reformbewegung honoriert Mut von früherem Generalvikar

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Mannheim/Speyer (dpa/lrs) - Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" hält die Ehrlichkeit und den Mut des zurückgetretenen Generalvikars des katholischen Bistums Speyer, Andreas Sturm, für höchst anerkennenswert. "Es ist sehr gut, dass er nicht wie viele andere ein Doppelleben führt", teilte "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner am Dienstag mit. Gut sei auch, dass er "aber auch nicht in aller Stille und Heimlichkeit die römisch-katholische Kirche verlässt, wie das viel zu lange üblich war".

...

Es trage zur Unglaubwürdigkeit der römisch-katholischen Kirche bei, wie sehr die kirchenrechtlichen Bestimmungen und die realen Lebensverhältnisse auseinanderklafften, sagte Weisner. Die Zölibatsverpflichtung widerspreche biblischen und theologischen Erkenntnissen. Sie könne nicht auf die Worte Jesu zurückgeführt werden. Gleiches gelte auch für das jetzige priesterliche Weiheverständnis der römisch-katholischen Kirche. "Die Zölibatsverpflichtung verletzt die Menschenrechte", erklärte Weisner. Der Zölibat sei eher einer Disziplinierungsmaßnahme, als dass er der Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft diene.

...

Wären sehr viel mehr Priester und auch Bischöfe so mutig und ehrlich wie Andreas Sturm, dann würden auch endlich die dringend notwendigen kirchlichen Reformen vorankommen, über die jetzt mit überzeugenden Argumenten auf dem Synodalen Weg beraten werde, meinte Weisner.
...

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kirche-mannheim-reformbewegung-honoriert-mut-von-frueherem-generalvikar-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220517-99-316675

Zuletzt geändert am 18­.05.2022