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Veröffentlicht am 25­.05.2022

25.5.2022 - Badisches Tagblatt

Die Nummer zwei macht rüber

Sind Altkatholiken die besseren Katholiken? Oder neue Heimat für Frustrierte?

Von BT-Redakteur Dieter Klink

Baden-Baden – Die Schock-Nachricht kam am Freitag, den 13.. Der Generalvikar des Bistums Speyer, Andreas Sturm, tritt zurück und wechselt zu den Altkatholiken. Die Nummer zwei des Bistums Speyer macht rüber: Mit diesem prominenten Fall steigt die Zahl der gefrusteten Katholiken, die Konsequenzen ziehen. Dabei ringt die katholische Kirche selbst um ihre Zukunft. Darum soll es auch beim Katholikentag in Stuttgart gehen, zu dem ab Mittwoch bis zu 30.000 Gäste in der Landeshauptstadt erwartet werden

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► Was hält Reformgruppen dann noch in der römischen Kirche?
Christian Weisner, Sprecher der katholischen Laienorganisation „Wir sind Kirche“, kämpft seit Jahrzehnten für Reformen – und gibt weiter nicht auf. „Von manchen Reformverweigerern wird der Synodale Weg in Deutschland als Sonderweg schlechtgeredet. Tatsächlich aber kann der Synodale Weg in Deutschland ein Dienst an der Weltkirche sein“, sagt er im BT-Gespräch.

► Bleiben oder gehen?
Für Weisner steht fest: Bleiben. Für grundlegende Reformen brauche es immer einen langen Atem. „Wer die langen Jahre unter Karol Wojtyła und Joseph Ratzinger in der Kirche ausgehalten hat, sollte gerade jetzt nicht gehen“, findet Weisner. Seit der Wahl von Franziskus seien jahrzehntelang unterdrückte Reformdebatten endlich
wieder möglich. Weisner: „Jetzt kann der visionäre Reformkurs des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) weitergeführt werden, so wie dies auf dem Synodalen Weg in
Deutschland geschieht. Aber es braucht auch den Mut der Bischöfe, sich endlich von überholten Lehren und Strukturen zu lösen.“

Zuletzt geändert am 01­.06.2022