Reaktionen auf den Tod des emeritierten Papstes in Zitaten

Bonn (KNA) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist am
Samstag im Alter von 95 Jahren in seiner Wohnung im Vatikan
gestorben. Er war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der
katholischen Kirche. Die Katholische Nachrichten-Agentur
(KNA) dokumentiert einige Reaktionen aus Kirche und Politik
im In- und Ausland:
Mit Rührung erinnern wir uns an seine so edle, so sanfte
Person.
Papst Franziskus
Er wollte die Gottesfrage in den Mittelpunkt stellen und
den Menschen neu ans Herz legen, dass dieser Gott nicht einfach
ein höchstes Wesen ist, sondern dass er in Jesus Christus
sich oenbart, sein wahres Gesicht gezeigt hat.
Kurienkardinal Kurt Koch
Als Deutsche können wir stolz auf ihn sein.
Kurienkardinal Walter Kasper
Wir trauern um eine Persönlichkeit, die der Kirche auch
in schwierigen Zeiten Honung und Richtung vermittelt hat.
Nicht immer haben wir, seine Landsleute, uns leicht mit
ihm getan.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz,
der Limburger Bischof Georg Bätzing
Ich halte es für verfrüht, jetzt ein Lebenswerk zu bewerten.
Im Letzten ist das die Sache Gottes selbst. Unser Part
ist das Gebet für ihn.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf
Papst Benedikt ist heimgegangen. Wie tröstlich, denn
wir gewinnen einen Beter im Himmel, einen Fürsprecher für
unsere Heimat, das Bistum Passau und die ganze Kirche.
Der Bischof von Passau, Stefan Oster
Ökumenisch kam durch ihn - nach einigen Jahren des
Stillstandes - der theologische Dialog zwischen den orthodoxen
Kirchen und der katholischen Kirche wieder in Gang,
andererseits irritierten einige seiner Äuÿerungen evangelische
Christen nicht nur in Deutschland und auch Vertreter anderer
Religionen sehr.
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige
Benedikt war kein Papstdarsteller und noch weniger ein
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KNA aktuell, 2. Januar 2023 BEITRÄGE ZUM TOD VON BENEDIKT XVI. 40 / 93
gefühlloser Papstautomat. Er war und blieb auch auf dem
Thron Petri ganz und gar Mensch.
Der Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg
Gänswein
Nun darf er die Freundschaft Jesu, die er verkündet hat,
in Fülle erfahren.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn
Inmitten der Schrecken des Krieges haben wir immer gesp
ürt, dass wir in seiner groÿen, aber gleichzeitig demütigen
Gestalt in der Stille des Klosters 'Mater Ecclesiae' im Vatikan
jemanden haben, der zum Herrn für die leidgeprüfte Ukraine
betet.
Kiews griechisch-katholischer Groÿerzbischof Swjatoslaw
Schewtschuk
Dass er 2013 aus gesundheitlichen Gründen von seinem
Amt zurückgetreten ist, macht ihn zutiefst menschlich.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Annette Kurschus
In Taize verdanken wir ihm viel.
Der Vorsteher der christlichen Gemeinschaft von Taize,
Frere Alois
Benedikt XVI. prägte die Welt und die Kirche.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
(ZdK), Irme Stetter-Karp
Sein anerkennenswerter Rücktritt im Jahr 2013 hat das
Papstamt entmystiziert.
Die Initiative Wir sind Kirche
Ich erinnere mich auch an seine ständigen Bemühungen,
Frieden und Wohlwollen für alle Menschen zu fördern und
die Beziehung zwischen der anglikanischen Weltgemeinschaft
und der römisch-katholischen Kirche zu stärken.
Der englische König Charles III.
Es war überdeutlich, dass Christus dieWurzel seines Denkens
und die Grundlage seines Gebets war.
Der anglikanische Erzbischof Justin Welby
Er hat es uns Juden mit seinem klaren Wahrheitsanspruch
nicht leicht gemacht. Er vermittelte stets ein triumphales
Bild der Kirche.
Der deutsche Rabbiner Walter Homolka
Papst Benedikt XVI. war ein groÿer Theologe, für den
die Beziehung zum Judentum von wesentlicher Bedeutung
für seinen Glauben war.
Der Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner
und frühere Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt
Die Wahl eines Papstes aus dem Mutterland der Reformation
und eines Intellektuellen, der sich den Dialog zwischen
Glaube und Vernunft zur Lebensaufgabe gemacht hatte, war
für viele Menschen auf der ganzen Welt ein wichtiges Zeichen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Wir trauern um unseren bayerischen Papst.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
Europa betrauert ihn.
Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta
Metsola
Ich rechne damit, dass kommende Generationen den Autor
Joseph Ratzinger noch einmal ganz neu entdecken und
wertschätzen werden; losgelöst von seinem Papstamt und den
kirchenpolitischen Debatten.
Der Verleger des früheren Papstes, Manuel Herder
Ohne ihn wäre mein Leben, mein Weg zum Christsein
anders verlaufen - lehrte er mich Suchenden, Zweifelnden,
Fragenden doch, dass sich Glaube und Vernunft nicht widersprechen,
sondern einander bedürfen.
Der Leipziger Papstmaler Michael Triegel