20.10.2023 - KNA
Reform-Initiative zieht positive Zwischenbilanz der Weltsynode
Rom (KNA) Der Verbund katholischer Reformgruppen "Wir sind Kirche international" hat eine positive Halbzeitbilanz der Weltsynode im Vatikan gezogen. In einer am Freitag in Rom veröffentlichten Mitteilung bescheinigen sie dem Reformprozess,
bereits erste Veränderungen in der katholischen Kirche bewirkt zu haben.
Auf Wunsch des Papstes tagt im Vatikan noch bis zum 29. Oktober eine Versammlung von über 350 Gläubigen aus aller Welt. Kardinäle, Bischöfe, geweihte und erstmals ungeweihte Katholikinnen und Katholiken beraten über ein anderes Miteinander in ihrer Kirche.
Der in Rom gegründete internationale Reformgruppen-Verbund lobte vor allem die Beteiligung der Laien und den veränderten Gesprächsrahmen. Erstmals bei einer Synode wird in wechselnden Gruppen an runden Tischen beraten. Damit habe sich das Klima grundlegend verändert, so die Vereinigung. Zugleich forderte der Verband eine größere Beteiligung von ungeweihten Teilnehmern mit Stimmrecht. Zudem müsse die Synode grundlegende Probleme wie klerikalen Machtmissbrauch, die Unterordnung von Frauen und eine veraltete Sexuallehre ansprechen.
Bereits zu Beginn der Synode hatten die deutschen Vertreter von "Wir sind Kirche" lobende Worte für den Reformprozess gefunden, der zuvor auf lokaler und kontinentaler Ebene stattgefunden hatte. Anfang Oktober bewertete deren Sprecher Christian Weisner sowohl die Vorbereitungstreen als auch die veränderte Sitzordnung als positiv. Zugleich forderte er aber mehr Transparenz und eine größere Beteiligung von Frauen.
"Wir sind Kirche" ist ein Zusammenschluss von Katholiken, der seit 1995 für Veränderungen in der Kirche eintritt. Eine feste Mitgliedschaft gibt es nicht. Sprecher der Organisation sprechen von mehreren zehntausend Unterstützern allein in Deutschland. Beobachter gehen von niedrigeren Zahlen aus. Der Verbund "Wir sind Kirche international" ("We are church international") umfasst mehrere nationale Reformgruppen.
Zuletzt geändert am 26.10.2023