9.1.2009 - Radio Vatikan
Österreich: Pastoraltheologe kritisiert Umgang mit Priestermangel
Gegenüber der Agentur Kathpress sagte er: „Die Frage nach den Zulassungsbedingungen zum Weiheamt ist eine wichtige Frage für die Zukunft, doch zugleich kann man die Frage der Zukunft der Kirche darauf auch wieder nicht reduzieren. Allerdings zeigt die Tatsache, dass diese Frage von Seiten der Entscheidungsträger in der Kirche überhaupt nicht angegangen wird, deutlich, dass es eine Art Widerstand gegen das gibt, was das zweite Vatikanum das Erkennen der Zeichen der Zeit nennt.“
Es werde zu defensiv reagiert, bestimmte Fragestellungen wie die nach Zulassung von Frauen zum Weiheamt würden ausgeschlossen, so Fuchs. Für den Pastoraltheologen ist das ein Symptom für mangelnde Solidarität mit den Gläubigen und den Problemen in den Gemeinden.
„Denn die Nöte dort sind offenkundig und Priesterberufungen, priesterliche Berufungen hätten wir genug: bei Männern, die verheiratet sind oder heiraten wollen, und bei Frauen ohnehin. Aber die Kirche ist unfähig, sie aufzunehmen und ist von daher jedenfalls selbst ein Teil des jetzigen Problems. Es ist nicht alles darauf zu reduzieren, aber darin zeigt sich symptomhaft die Lähmung der gegenwärtigen Kirche in ihren Strukturen und ihre Unfähigkeit, sich diesbezüglich zu verändern.“
Als ein „katastrophales Zeichen und Zeugnis“ wertete Fuchs die Ankündigung der Veranstalter der Pastoraltagung, auf eine Petition am Ende der Tagung zu verzichten. Dies bezeuge, „dass man offenbar alle Hoffnung aufgegeben habe, etwas in den oberen Leitungsgremien zu ändern“. – Die vom Österreichischen Pastoralinstitut veranstaltete Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ämter und Dienste. Entdeckungen – Spannungen – Veränderungen“. (kap)
Zuletzt geändert am 09.01.2009