25.6.2009 - religion.orf.at
Weihbischof Krätzl warnt vor Reformstau in der Kirche
Der nicht mehr amtierende Wiener Weihbischof Helmut Krätzl hat vor einem Reformstau in der Kirche gewarnt. Dies führe auf längere Sicht zur Kirchenspaltung, sagte er bei einem Vortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. Krätzl rief eindringlich dazu auf, "Erneuerungen anzugehen". Es gelte, die Intentionen des Zweiten Vatikanischen Konzils weiter zu verfolgen, die Kirche dürfe nicht "stehen bleiben", zitierte die "Kathpress" den Weihbischof am Donnerstag.
Angst vor dem Konzil
Der Weihbischof erinnerte an einige zentrale Aussagen des Konzils, u.a. an die "Wiederentdeckung der Kirche als Volk Gottes", wodurch das frühere einseitig hierarchisch orientierte Kirchenbild überwunden und zugleich auch die Ortskirchen deutlich aufgewertet wurden. Dass es gegenwärtig Anzeichen für die Rücknahme von Konzilsbeschlüssen gebe, begründete Krätzl mit Angst. So wachse in der Kirche "wohl aus Angst um die Einheit" wieder der Zentralismus. Ortsbischöfe würden in ihrer Eigenverantwortung nicht genügend respektiert.
Zuletzt geändert am 03.07.2009