5.7.2009 - epd
Absage an gemeinsames Abendmahl
Germering (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich und Reinhard Marx, Erzbischof des Bistums München und Freising, haben einem gemeinsamen Abendmahl beim Ökumenischen Kirchentag 2010 in München (ÖKT) erneut eine Absage erteilt. Eine gemeinsame Feier der Eucharistie würde bedeuten, dass die beiden christlichen Konfessionen bereits vollständig vereint wären, sagte Marx bei dem ersten Ökumenischen Kirchentag in Germering bei München. Auf dem Weg zu diesem Ziel seien aber "noch einige Aufgaben zu erledigen", betonte Marx.
Auch Landesbischof Friedrich appellierte an die Zuhörer in der vollbesetzten Germeringer Kirche St. Johannes Bosco, nicht zu einem gemeinsamen Abendmahl beim Münchner ÖKT aufzurufen. "Das schadet der Ökumene mehr, als dass es ihr nützt." Ansgar Hörsting, Präses der Freien Evangelischen Gemeinden in Deutschland, bekräftigte das unterschiedliche Verständnis der christlichen Konfessionen beim Abendmahl: "Das zu ignorieren, hieße, den anderen nicht ernst zu nehmen."
Einig waren sich die Bischöfe, dass jede Konfession viel von der anderen lernen könne. Friedrich, der auch Leitender Bischof des Kirchenbundes Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist, würdigte die Traditionen der katholischen Gottesdienstliturgie wie Friedensgruß und Taufkerze. Marx lobte die ausgeprägte evangelische Kirchenmusik und "die starken lutherischen Choräle".
Der erste Germeringer Ökumenische Kirchentag mit dem Motto "Einfach Christ sein" bot ein umfangreiches Programm mit Diskussionsrunden, Konzerten, ökumenischen Gottesdiensten und einem "Markt der Möglichkeiten", bei dem sich kirchliche und soziale Gruppen der Stadtgesellschaft vorstellten. Veranstalter waren die evangelischen Gemeinden Dietrich Bonhoeffer und Jesus Christus, die katholischen Pfarreien St. Johannes Bosco, St. Martin und St. Cäcilia sowie die Freie evangelische Gemeinde.
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Zuletzt geändert am 14.07.2009