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Veröffentlicht am 09­.12.2010

9.12.2010 - Die Welt Kompakt

Limburg 21?

Der felsige Domberg zu Limburg wird offiziell zur Baustelle. Das Bistum darf nach Erteilung einer ersten Genehmigung den lange geplanten und heftig umstrittenen neuen Amtssitz des Bischofs bauen. Der Startschuss für das Bauvorhaben fällt mitten in der Debatte um die Amtsführung von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Kritiker werfen dem 51-Jährigen unter anderem einen ausschweifenden Lebenswandel vor. Aus Sicht des Bistums hat das Bauvorhaben nichts mit Prunksucht, sondern mit Notwendigkeit zu tun. Und auch nichts mit dem Amtsinhaber.

"Die derzeitige Bischofswohnung und die Verwaltungsräume entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen", begründete Diözesanbaumeister Tilmann Staudt das Projekt am Mittwoch in Limburg. Zudem seien mehrere historische Bauwerke Sanierungsfälle. Eine weitere Baugenehmigung für die neue, besonders umstrittene Kapelle und Wohnung des Bischofs werde in den kommenden 14 Tagen erwartet, sagte er. Insgesamt 5,5 Millionen Euro will das Bistum für das Projekt ausgeben.

Der neue Amtssitz mit dem offiziellen Namen "Haus der Bischöfe von Limburg" (Modell siehe Foto) entsteht gegenüber des Doms und umfasst zwei denkmalgeschützte Häuser, Teile der mittelalterlichen Stadtmauer sowie drei Neubauten. Das Kirchenvolk fragt sich, ob sein Oberhirte wirklich einen privaten Andachtsraum braucht, wo der Dom doch gleich gegenüber ist. Zudem sei das Projekt in Zeiten des Rotstifts ein falsches Signal.

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/frankfurt/article11495960/Limburg-21.html

Zuletzt geändert am 10­.12.2010