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Veröffentlicht am 29­.08.2012

29.8.2012 - Frankfurter Neue Presse

Bistum entlässt Beratungs-Leiter fristlos

Haus der Begegnung: Patrick Dehm (50) nach angeblicher Kritik am Bischof rausgeworfen

Die Bistumsleitung in Limburg kommt nicht zur Ruhe. In Frankfurt sorgt die fristlose Kündigung des langjährigen Kirchenmitarbeiters Patrick Dehm für Aufregung in der katholischen Stadtkirche. Der 50-Jährige war in den vergangenen zwölf Jahren Leiter des Hauses der Begegnung.

Frankfurt. Das Haus der Begegnung im Gärtnerweg 13. Foto: HamerskiDas Haus der Begegnung im Gärtnerweg 13. Foto: HamerskiEs passierte offenbar während des Besuches einer Immobilienmaklerin im Gärtnerweg 13 im Westend, wo das Haus der Begegnung – ein Angebot des Bistums – seinen Sitz hat. Das Gebäude gehört dem Bistum Limburg. Routinemäßig überprüfe die Diözese, in welchem Zustand die Immobilien sind, was umgehend zur Erhaltung getan werden müsse, ob die Gebäude effektiv genutzt werden und wie hoch ihr Wert ist, sagte Bistumssprecher Martin Wind auf Anfrage. Bei dieser Begehung soll sich Dehm der Maklerin gegenüber abfällig über Bischof Franz-Peter Tebartz-van-Elst geäußert haben. Ohne ein Gespräch mit dem Betroffenen folgte unseren Informationen zufolge die fristlose Kündigung von Patrick Dehm. Der 50-Jährige arbeitet seit 25 Jahren im Dienst des Bistums. Er war auch Vorsitzender des Arbeitskreises Kirchenmusik und Jugendseelsorge im Bistum. Die fristlose Kündigung schließt auch diese Tätigkeit Dehms ein.

Beide Seiten äußern sich derzeit nicht zum Sachverhalt. "Es läuft ein internes, nicht-öffentliches Schlichtungsverfahren", sagte Wind. Allein diese Tatsache gebe Hoffnung. Im übrigen handle es sich um eine rein dienstrechtliche Sache. Im Falle eines Scheiterns des Schlichtungsverfahrens ist für den 11. September ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Frankfurt anberaumt.

"Stinksauer aufs Bistum" ist Christoph Hefter, Vorsitzender der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken. Bisher hat er vergeblich versucht, aus Limburg Aufklärung zum Fall Dehm zu bekommen. "So kann man nicht mit mir umspringen, ich bin doch kein Bittsteller", sagte Hefter. Er ist ebenso wie Stadtdekan Johannes zu Eltz voll des Lobes über die Arbeit im Haus der Begegnung. Das Haus ist gut ausgelastet. Seine Angebote richten sich an junge Erwachsene und setzt nicht vordergründig auf religiöse Inhalte.

Wie Martin Wind weiter informierte, werde das Angebot fortgeführt. Die zuständige Dezernentin des Bistums habe die erneute Befassung mit den inhaltlichen Themen im Haus der Begegnung initiiert und koordiniere diese Arbeit auch. Eine Fusion mit anderen Einrichtungen des Bistums wie dem Haus am Dom sei derzeit nicht geplant. Die künftige Nutzung des Gebäudes werde dann zur Sprache kommen, wenn inhaltliche und konzeptionelle Fragen geklärt sind. (wa)

http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/bistum-entl-sst-beratungsleiter-fristlos_rmn01.c.10110988.de.html

Zuletzt geändert am 03­.09.2012