11.5.2014 - Kipa
Bischöfe: An der Eucharistie für Katholiken ist nicht zu rütteln
Ein Priester teilt in der Eucharistiefeier die Kommunion aus (Bild: Gilles Gay-Crosier, 2011) Bereits beim letzten Ad-limina-Besuch der Schweizer Bischöfe 2006 in Rom bei Papst Benedikt XVI. seien die Umsetzung der Normen des ökumenischen Direktoriums auch in der Schweiz ein Thema gewesen, sagte Spengler. Es gebe eine gewisse Tendenz zur Unklarheit in der Lehre und es sei «auch auf ökumenischem Gebiet wie auf anderen Gebieten wichtig, Missbräuche zu vermeiden, die zum Indifferentismus in der Lehre führen oder dazu beitragen können», heisst es im Direktorium zur Ausführung der Prinzipien und Normen über den Ökumenismus vom März 1993. Das Direktorium wurde vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegeben.
Praxis und Lehre
Nach katholischer Lehre kann die Eucharistie nicht mit Evangelisch-Reformierten geteilt werden. In der Praxis hielten sich jedoch die Priester kaum an diese Vorgabe aus Rom, schreibt die NZZ am Sonntag (11. Mai). Gerade bei gemischtkonfessionellen Hochzeiten tauche das Problem auf. Dies gehe soweit, dass den Priestern in dem Papier empfohlen werde, bei gemischtkonfessionellen Hochzeiten präventiv keine Eucharistie zu feiern, damit die evangelischen Hochzeitsgäste nicht in Versuchung kämen, eine Hostie in Empfang zu nehmen, so die NZZ weiter. Dazu Josef Annen, Zürcher Generalvikar, zur Zeitung: «Es soll so bleiben, wie es sich in der Praxis bewährt hat: Im Einzelfall soll es der pastoralen Klugheit der zuständigen Seelsorger überlassen werden, ob die Feier als Wortgottesdienst oder als Eucharistie gestaltet wird.»
«Eine Delegation des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds ist bereits vor einigen Monaten über den Inhalt des Papiers informiert worden», gibt Spengler Auskunft. Die SBK werde sich an ihrer nächsten Versammlung Anfang Juni mit dem Thema beschäftigen, wann das Papier veröffentlicht werde, sei noch offen. Ob das Papier eine der Themen beim Ad-limina-Besuch der Bischöfe vom 1. bis 5. Dezember diesen Jahres bei Papst Franziskus sein wird, wollte der Informationsbeauftragte nicht bestätigen. Angesprochen auf mögliche Auswirkungen auf die Ökumene sagt Spengler: «In dem Papier bekräftigen die Bischöfe auch weiterhin ihren Willen zur Ökumene.» (kipa/arch/am)
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Zuletzt geändert am 11.05.2014