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Veröffentlicht am 26­.03.2015

26.3.2015 - KNA

Kurienkardinal Müller warnt Bischöfe vor Alleingängen

Paris (KNA) Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat die deutschen Bischöfe zur Einheit mit Rom aufgerufen. Bischofskonferenzen seien weder Bischofsversammlungen im Sinne eines Konzils noch politische Organe, deren Vorsitzende darüber befänden, wer sie auf allgemeiner Ebene als Chef zu leiten habe, sagte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation dem französischen Magazin "Famille Chretienne" (Samstag). Die Kirche unterscheide sich von rein weltlichen Institutionen. "Die römische Kurie ist nicht die Administration von Brüssel", so Müller unter Anspielung auf die EU-Behörden in der belgischen Hauptstadt.

Der Kurienkardinal äußerte sich mit Blick auf ein von mehreren Medien transportiertes Zitat von Kardinal Reinhard Marx über das Verhältnis der Ortskirchen zum Vatikan. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hatte demnach während der jüngsten Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Hildesheim gesagt: "Wir sind keine Filialen von Rom."

Die nationalen Bischofskonferenzen hätten "bei bestimmten Themen" durchaus eigene Befugnisse, räumte Müller ein. "Aber sie bilden kein Nebenlehramt zum kirchlichen Lehramt, ohne den Papst und ohne die Gemeinschaft mit allen Bischöfen." Die Idee, etwa einzelne Aspekte zum Umgang mit den Themen Familie und Ehe in die Entscheidungsgewalt der Ortskirchen zu geben, nannte Müller "absolut antikatholisch".

Zuletzt geändert am 29­.04.2015