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Veröffentlicht am 10­.12.2023

Wir sind Kirche im Erzbistum Paderborm

Gratulation dem neuen Erzbischof von Paderborn

Die Bistumsgruppe der innerkirchlichen Reformbewegung "Wir sind Kirche" gratuliert Dr. Udo Markus Bentz zur Wahl als neuer Erzbischof von Paderborn ganz herzlich. Wir wünschen ihm Gottes Segen für eine erfolgreiche pastorale Arbeit. Eine nicht leichte Aufgabe z.B. angesichts der noch nicht abgeschlossenen Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Erzbistum und der aktuellen Mitgliedsuntersuchung der katholischen und evangelischen Kirche, nach der nur noch 9% der Katholiken Vertrauen in ihre Kirche haben und nur noch 27% einen Kirchenaustritt ausschließen. Wir hoffen und erwarten, dass der neue Erzbischof die Beschlüsse des Synodalen Weges umsetzt und damit erste Schritte einer "lernenden Kiche auf dem Weg zur Synodalität" gegangen werden.

Wir begrüßen die Aussagen des neuen Erzbischofs zu seiner Ernennung wie "Gemeinsam Kirche sein", "eine lernende Kirche auf dem Weg zur Synodalität" und "Grenzen überwinden". An den Taten wird man allerdings erkennen, ob er wirklich der "moderat konservative" Erzbischof sein wird, wie ihn der Münsteraner Kirchenrechtler Prof. Schüller bezeichnet. Mehr als "moderat konservativ" wäre angesichts der Krise der ehemaligen Volkskirche aber wünschenswert.

Die Bistumsgruppe von Wir sind Kirche kritisiert nach wie vor den Weg zur Wahl des neuen Erzbischofs, dass die Laien nach Order aus Rom von einer Beteiligung hinsichlich Wahlvorschlägen/ an der Wahl selbst ausgeschlossen waren. Und dies leider richtigerweise auch noch mit dem Preußenkonkordat von 1929 begründet wurde. Das sog. "Päpstliche Geheimnis" ist in der heutigen Zeit absolut nicht mehr vermittelbar. WsK Paderborn wird die Wahl des neuen Erzbischofs zum Anlass nehmen, auf die Politik einzuwirken, dass dieses Preußenkonkordat dringend gekündigt werden muss. Es ist ein Unding, dass z.B. der neue Bischof gegenüber der Landesregierung einen "Treueeid" ablegen muss. Hier ist eine Trennung von Kirche und Staat sicher angebracht.

Wie weit die Aussage der Bibel und die heutige römisch-katholische-kirchliche Praxis auseinanderliegen, sieht man an der Bibelstelle im 1. Pastoralbrief an Timotheus 3,2-3 des Apostel Paulus (Einheitsübersetzung 2016):

"Deshalb soll der Bischof untadelig, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, besonnen sein, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. Er muss seinem eigenen Haus gut vorstehen, seine Kinder in Gehorsam und allem Anstand erziehen".

Pressekontakt:
Dr. Manfred Dümmer, Tel.: 0521-325385, E-Mail:  manfred.duemmer@gmx.de

 

Zuletzt geändert am 11­.12.2023