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Veröffentlicht am 04­.11.2024

Nach der Weltsynode

Konzilsversammlung „Mit brennender UnGeduld“ 16. November 2024 in Stuttgart

Pressemitteilung Stuttgart, München, 5. November 2024

mit der Bitte um Ankündigung und Berichterstattung

Unter dem Motto „Mit brennender UnGeduld“ veranstalten pro concilio/Konzil von unten, die Aktionsgemeinschaft Rottenburg (AGR) und Wir sind Kirche gemeinsam am Samstag, den 16.11.2024 von 14:30 Uhr bis 18:30 Uhr in Stuttgart (Haus der Katholischen Kirche, Königstraße 7) die zweite Konzilsversammlung.

Die Weltsynode hat entscheidende Reformthemen offen gelassen. Die Flamme der Hoffnung, die im Oktober 2023 entzündet wurde, droht wieder zu verglimmen. Trotz alledem: Wir geben nicht auf. Was von der Weltsynode versäumt wurde, muss in Deutschland in synodaler Geschwisterlichkeit von Bischöfen und Laien angepackt werden.

Referent:innen: Prof. Dr. Thomas Schüller (Münster, Mitglied des Synodalen Ausschusses), Domkapitular Dr. Johannes zu Eltz (Frankfurt, Bistum Limburg) und die Geistliche Beirätin Claudia Schmidt (Katholischer Deutscher Frauenbund im Bistum Rottenburg-Stuttgart).
Moderation: Dr. Verena Wodtke-Werner, Direktorin der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Am Ende der Konzilsversammlung soll ein „Postsynodaler Aufruf“ beschlossen werden (siehe unten).

Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten jedoch um einen freiwilligen Beitrag zur Deckung der Kosten (Orientierungsbeitrag EUR 10,00).

Anmeldungen zur Konzilsversammlung bitte formlos ankonzil-von-unten@gmx.de
Das Anmeldeformular kann auch unter www.konzil-von-unten.de heruntergeladen werden.

Sollten Sie selbst nicht teilnehmen können, so bitten wir um Weitergabe an andere geeignete Personen Ihrer Kirchengemeinde bzw. innerhalb Ihres Verbandes oder Ihrer Redaktion.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an der Konzilsversammlung!

Martin Schockenhoff und Birgit Kälberer
Initiative pro concilio e.V. (Reforminitiative in der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

Konrad Mundo
Bundesteam KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche        

Winfried Döneke
Aktionsgemeinschaft Rottenburg (Solidaritätsgruppe von Priestern und Diakonen)
 

Pressekontakt:

Dr. Martin Schockenhoff, pro concilio e.V.
Telefon: 0173 324 89 13, E-Mail: martin.schockenhoff@gleisslutz.com

Christian Weisner, Wir sind Kirche Bundesteam
Telefon: 0172 518 40 82, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de 

 

 

   

Entwurf: Postsynodaler Aufruf des Kirchenvolks

Mit brennender UnGeduld

Die Weltsynode hat entscheidene Reformthemen ausgespart: Priesterliche Lebensformen, queere Menschen, Frauenweihe und Aufarbeitung des Missbrauchs; diese Themen blieben offen. Die Delegierten haben aber mit großer Mehrheit und mit Billigung des Papstes beschlossen, dass den Ortskirchen mehr Befugnisse und den Laien größere Teilhaberechte einzuräumen sind. Dies muss in Deutschland genutzt werden, wenn die Kirche ihre Glaubwürdigkeit behalten und Gläubige zum Engagement motivieren möchte.

Deshalb müssen vom Synodalen Ausschuss und auf allen kirchlichen Ebenen in Deutschland die offenen Themen in synodaler Geschwisterlichkeit angepackt werden:

1. Das Thema Frauenweihe muss von der langen Bank an die Spitze der Agenda gesetzt werden

  • Die Weltsynode hat dieses Thema ausdrücklich offengelassen. Die Tür darf nicht wieder zufallen.
  • Die deutschen Bischöfe müssen sich zur Umsetzung des Beschlusses des Synodalen Wegs vom 11. März 2023 (Frauen in sakramentalen Ämtern) sofort und proaktiv beim Papst für den Diakonat der Frau einsetzen.
  • Die Priester- und Bischofsweihe für Frauen bleibt unser Ziel.

2. Leitungsaufgaben für Lai*innen

  • Allen geeigneten Gläubigen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung und Lebensform sind Leitungsaufgaben zu übertragen, die bislang noch von Priestern ausgeübt werden. Dies gilt auch für die Gemeindeleitung und Ordinariate.

3. Klare Kompetenzregelungen

  • Auf diözesaner Ebene müssen die Kompetenzen der partizipativen Gremien einerseits und des Bischofs bzw. des Priesters andererseits klar geregelt und abgegrenzt werden. Das Rottenburger Modell muss dementsprechend weiterentwickelt werden.
  • Deutlicher formuliert werden müssen insbesondere die Themen, in welchen dem Priester ein Recht zum Widerspruch gegen Mehrheitsentscheidungen des zuständigen Gremiums (Dekanatsrat, Kirchengemeinderat) zusteht.

4. Wahlordnungen für Bischofswahlen schaffen

  • Der Synodale Weg hat einen Handlungstext und einen Beschluss über die Beteiligung von Laien an Bischofswahlen vorgelegt.
  • Die Wahlordnungen sind unverzüglich so anzupassen, dass sie dem Beschluss und Handlungstext des Synodalen Wegs zu Bischofswahlen entsprechen.

5. Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

  • Wir sind erfreut und dankbar, dass der Papst die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt hat.
  • Die Bischöfe sollten unverzüglich Empfehlungen für würdige Segnungsfeiern – nicht nur „im Vorübergehen“ – in und außerhalb von Kirchengebäuden vorlegen.

6. Freiwilliger Zölibat

  • Wir fordern weiterhin, dass allen Gläubigen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung und Lebensform der Zugang zu allen Weiheämtern offenstehen muss.

7. Fakten schaffen statt ewig warten

  • Reformen, die kirchenrechtlich nicht verboten sind, müssen kraftvoll und mutig beschlossen und umgesetzt werden.
  • Der Synodale Ausschuss muss seine Arbeit fortsetzen und die Reformthemen auf die Agenda setzen.
  • Widerspruch aus Rom oder von Amtsträgern ist kein Grund, auf Reformen, die kirchenrechtlich nicht verboten sind, zu verzichten.

Dieser Postsynodale Aufruf richtet sich an alle Entscheidungsträger – Bischöfe, Priester und Laien und an alle Gläubigen, die sich trotz allem engagieren. Wir unterstützen sie und kämpfen mit ihnen für Reformen – mit brennender UnGeduld.

Stuttgart, den 16. November 2024

 

           

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Zuletzt geändert am 19­.11.2024