MP Beckstein bei Papst Benedikt
Ministerpräsident Beckstein sollte nicht nur die Kirchenhierarchie sondern auch das Kirchenvolk im Blick haben
Pressemitteilung zum Treffen des ersten evangelischen Ministerpräsidenten Bayerns mit Papst Benedikt
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hat in einem Brief den neugewählten bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein vor seiner Romreise gebeten, nicht nur die Kirchenhierarchie sondern auch das Kirchenvolk im Blick haben.
In dem Schreiben der katholischen Reformbewegung an Beckstein heißt es: „Wenn Sie von katholischer Volkskirche sprechen, so sollten Sie als Mitglied einer reformatorischen Kirche nicht nur die Kirchenhierarchie sondern auch das Kirchenvolk im Blick haben.“ Denn seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) haben das „Volk“ und der Glaubenssinn des ganzen Gottesvolkes („Sensus Fidelium“) auch in der römisch-katholischen Kirche einen hohen Stellenwert. Im Vorfeld seines Treffens mit Papst Benedikt XVI. am 27. Oktober in Rom hatte Beckstein erklärt, als evangelischer Christ froh zu sein, dass es in Bayern eine katholische Volkskirche gibt.
Wir sind Kirche hat den Ministerpräsidenten ebenfalls gebeten, wenn es im Gespräch mit dem Papst um die Glaubwürdigkeit und Zukunft des Christentums geht, auch die Problematik zur Sprache zu bringen, dass die Diskrepanzen und Spannungen zwischen dem Lehramt des Papstes und der Bischöfe auf der einen Seite und der Theologie und dem Kirchenvolk auf der anderen Seite immer größer werden. Es sei sehr bedauerlich, schreibt Wir sind Kirche in dem Brief, dass die vom Konzil und den nachfolgenden Synoden und Pastoralforen angestoßenen Reformschritte von der Kirchenleitung mehr und mehr ignoriert werden. Und dies, obwohl sie theologisch fundiert sind und – wie Untersuchungen immer wieder belegen – von der großen Mehrheit der praktizierenden Katholikinnen und Katholiken nicht nur in Deutschland unterstützt werden.
Für das Gelingen des Zweiten Ökumenischen Kirchentages 2010 in München sieht die KirchenVolksBewegung den ersten evangelischen Ministerpräsidenten im überwiegend katholischen Freistaat Bayern als aktiven Partner in ökumenischer Verbundenheit. Dies habe seine Kanzelrede am vergangenen Sonntag in Pfaffenhofen gezeigt, wo Beckstein die Wichtigkeit der Ökumene als „versöhntes Miteinander“ betonte.
> Wortlaut des Briefes (PDF)
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Christian Weisner
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Zuletzt geändert am 25.10.2007