Kirchenanalyse
Wir sind Kirche begrüßt Kirchenanalyse von Hans Küng
"Die Tragik dieses Papstes liegt in der großen Diskrepanz zwischen seinem Einsatz für Reform und Dialog in der Welt und dem unter seiner Verantwortung vollzogenen innerkirchlichen Rückfall in autoritäre Strukturen", erklärt Christian Weisner von der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche. Obwohl selber Konzilsteilnehmer hat Johannes Paul II. viele Fenster und Türen in der Kirche zugeschlagen, die im Zweiten Vatikanischen Konzil so vielversprechend geöffnet worden waren. Mangelnde innerkirchliche Dialogbereitschaft und die Unterdrückung der am Konzil orientierten Theologien, wie z.B. der Befreiungstheologie, haben zu einem Klima lähmender Angst und geistiger Erstarrung in der römisch-katholischen Kirche geführt.
Internationale Studien des renommierter Religionssoziologen Prof. Andrew Greely belegen, dass selbst in sehr katholisch geprägten Ländern eine überwältigende Mehrzahl der praktizierenden Katholiken und Katholikinnen dringend Erneuerungen in der Kirche erwartet. "Die Auflösung des die Kirche fast erstickenden Reformstaus wird nur durch eine epochale Wende in Rom gelingen, die der ernsthaften Beteiligung des ganzen Kirchenvolkes bedarf", so Weisner.
Hervorgegangen aus dem 1995 in Österreich gestarteten Kirchenvolks-Begehren nach der Affäre um Kardinal Groer setzt sich die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche als innerkirchliche Reformbewegung für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und der darauf aufbauenden theologischen Forschung ein. International ist die Bewegung Wir sind Kirche derzeit in mehr als zwanzig Ländern auf allen Kontinenten vertreten und weltweit mit gleichgesinnten Reformgruppen vernetzt.
Zuletzt geändert am 10.05.2006