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Veröffentlicht am 27­.05.2011

Kirchentag / Pfingsttreffen 1971

Wir sind Kirche-Appell zum Kirchentag und zum 40. Jahrestag des 1. Ökumenischen Pfingsttreffens 1971

Pressemitteilung München/Augsburg/Dresden, 27. Mai 2011

Wir sind Kirche-Appell „Wider die Resignation in der Ökumene“
zum Kirchentag (1.-5. Juni 2011)
und zum 40. Jahrestag des 1. Ökumenischen Pfingsttreffens (3.-5. Juni 1971)


Mit sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“ fordert Wir sind Kirche die Kirchenleitungen jetzt zum Evangelischen Kirchentag in Dresden und im Vorfeld des Deutschlandbesuches von Papst Benedikt erneut dazu auf, endlich weitere sichtbare und wirkkräftige Zeichen der Einheit aller christlichen Kirchen umzusetzen.

Nicht die Abgrenzung und Profilierung der einzelnen Kirchen untereinander, sondern die Profilierung des Christentums als Ganzes ist im Hinblick auf die Herausforderungen der heutigen Zeit gefragt, heißt es in den Thesen der katholischen Reformbewegung, die erstmals vor dem Kölner Kirchentag 2007 formuliert wurden. Nicht im Alleinvertretungsanspruch sondern nur gemeinsam können die Kirchen heute den Menschen die Hoffnungsbotschaft Jesu Christi glaubwürdig verkünden.
> Wortlaut der sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“

Anlässlich des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 1. bis 5. Juni 2011 in Dresden ruft Wir sind Kirche auch das 1. Ökumenische Pfingsttreffen in Erinnerung, das vor genau 40 Jahren vom 3. bis 5. Juni 1971 in Augsburg stattfand.

Wenige Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) formulierten mehrere Tausend Christinnen und Christen ihre Vorstellungen von einer neuen, ökumenisch orientierten Kirche. In 148 Resolutionen wurden damals in Augsburg konkrete Schritte für das Zusammenwachsen der christlichen Kirchen in Deutschland gefordert, wie gemeinsame Einrichtungen in Gemeinden und die gemeinsame Feier von Gottesdiensten.

Zu den wichtigsten Anliegen zählte 1971 die gegenseitige eucharistische Gastfreundschaft in der jeweils anderen Konfession: „In jeder christlichen Kirche soll es jedem Christen, der der Einladung des Herrn folgen will, möglich sein, an der Kommunion teilzunehmen. Falls er einem anderen Bekenntnis angehört, nimmt er als Gast daran teil. Die christlichen Kirchen verzichten auf ein Verbot, das ihre Glieder von der Teilnahme an der Kommunion einer anderen Kirche abhält. Diese Kommunion erlaubt eine brüderliche Gemeinschaft, ohne daß die Kirchen und der einzelne gezwungen sind, von ihrem Verständnis des Sakraments etwas preiszugeben.“ – (Resolution 20) Die „Ungeklärtheit der Amtsfrage“ als Hinderungsgrund für die Abendmahlsgemeinschaft zwischen den Konfessionen wurde ausdrücklich abgelehnt (Resolution 16).

Zu den Forderungen von Augsburg gehörte auch die Aufforderung an den Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), „ein weiteres Treffen von Christen der verschiedenen Kirchen in etwa zwei Jahren wieder zu organisieren“ (Resolution 2) – gemeint war ein „gemeinsamer Kirchentag“. Doch es vergingen mehr als dreißig Jahre, bis diese Forderung mit dem 1. Ökumenischen Kirchentag im Juni 2003 in Berlin realisiert wurde.

Seit diesem ökumenischen Pfingsttreffen gibt es im Kirchenvolk ein spürbar tiefes Verlangen auch nach Mahlgemeinschaft unter allen Christinnen und Christen. Was theologisch möglich und pastoral notwendig ist, haben – trotz der harten Strafmaßnahmen gegen die beiden beteiligten Priester Prof. DDr.Gotthold Hasenhüttl und Bernhard Kroll – die Gottesdienste mit wechselseitiger Gastfreundschaft am Rande des 1. Ökumenischen Kirchentages 2003 in der Berliner Gethsemane-Kirche gezeigt. Wir sind Kirche ermutigt deshalb auch zum 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden alle Teilnehmenden, nach ihrem Gewissen der Einladung zum Tisch des Herrn zu folgen und die theologisch begründete Gastfreundschaft bei Abendmahl und Eucharistie zu praktizieren. Als Symbol dafür werden auch in Dresden wieder orange Bänder mit dem Aufdruck „Gemeinsame Mahlfeier“ verteilt.

Am 3. Juni 2011 ist übrigens auch der 48. Todestag von Papst Johannes XXIII., der als der Ökumene sehr verbundener Papst das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) einberief.

Pressekontakte vor dem und während des Kirchentages in Dresden:
Sigrid Grabmeier, Tel: 0170 8626 290, E-Mail: grabmeier@wir-sind-kirche.de
Magnus Lux, Tel: 0176-41266392, E-Mail: Famlux@t-online.de
Christian Weisner, Tel: 0172-518 40 82, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de

Pressekontakt für Wir sind Kirche im Bistum Augsburg:
Herbert Tyroller, Tel: 0821-407766, E-Mail: tyroller@augustakom.net

> Pressemitteilung zum Wir sind Kirche-Programm in Dresden

Zuletzt geändert am 27­.05.2011