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Veröffentlicht am 20­.11.1995

Initiatoren befremdet über Reaktionen

KirchenVolksBegehren: Ergebnis notariel festgestellt

Pressemitteilung, Hannover, 20.November 1995

Für eine Erneuerung der Kirche im Geiste Jesu haben sich 1.845.141 Menschen durch ihre Unterschrift unter die fünf Forderungen des KirchenVolksBegehrens ausgesprochen. Davon haben sich 1.483.340, das sind 80,39 %, ausdrücklich als zur römisch-katholischen Kirche bekannt. Dieses Endergebnis wurde am heutigen Montag um 11 Uhr notariell festgestellt. Eine Aufteilung nach Diözesen, Regionen, Alter oder anderen Kriterien ist aufgrund der großen Zahl nicht möglich und ist auch nicht beabsichtigt gewesen.

Die Initiatoren des KirchenVolksBegehrens sind befremdet über die Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Bischof Karl Lehmann zum Ausgang des KirchenVolksBegehrens. Der geäußerte Vorwurf, das KirchenVolksBegehren habe die Kirche polarisiert, läßt befürchten, daß die Hoffnungen des Kirchenvolks nicht ernst genommen werden und die ausgestreckte Hand für einen Reform-Dialog ausgeschlagen wird.

Die von Bischof Lehmann vorschnell noch vor Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses des KirchenVolksBegehrens herausgebrachte Erklärung bleibt weit hinter den im Verlauf der letzten acht Wochen von einer Reihe von Bischöfen zunehmend positiveren Stellungnahmen zu den Anliegen des KirchenVolksBegehrens zurück.

Die Initiatoren des KirchenVolksBegehrens appellieren an den Vorsitzenden der DBK sowie an den heute und morgen in Würzburg tagenden Ständigen Rat der DBK und an alle Bischöfe, die jetzt bestehenden Chancen für die notwendige Verlebendigung der Kirche zu ergreifen. Die das KirchenVolksBegehren tragende Bewegung /"Wir sind Kirche"/ wird dazu den Dialog für eine Erneuerung der Kirche im Geiste Jesu auf allen Ebenen suchen.

Dieter Grohmann
Dortmund
Eva-Maria Kiklas
Dresden
Christian Weisner
Hannover

 

Zuletzt geändert am 22­.09.2017