| |
Veröffentlicht am 01­.08.2018

90 Jahre J.B. Metz (5. August 2018)

Johann Baptist Metz: Leidenschaftliche Theologie – Für die Welt

Pressemitteilung München / Münster, 1. August 2018

Zum 90. Geburtstag des Theologen Johann Baptist Metz am 5. August 2018

Die KirchenVolksBewegung gratuliert Prof. Johann Baptist Metz, einem der profiliertesten und einflussreichsten Theologen der Gegenwart, zur Vollendung seines 90. Lebensjahres am 5. August 2018. Wir sind Kirche dankt ihm für seine vielen wertvollen und zukunftsweisenden Impulse für eine grundlegende Reform der Theologie und der Kirche. Die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und in der Welt umzusetzen ist das Bestreben der „der neuen politischen Theologie“, als deren Gründer er gilt.

Mit der neuen politischen Theologie erinnerte Metz an die gesellschaftliche Verantwortung des Christentums. Seine theologischen Impulse reichen bis zur Theologie der Befreiung in Lateinamerika. Papst Franziskus hat die Option für die Armen und für eine arme Kirche zum weltkirchlichen Programm gemacht und gibt damit Metz Recht. Für Metz ist Compassion, die Empfindsamkeit für das Leid der anderen, das Schlüsselwort des Christentums. „Erinnerung als Geheimnis der Erlösung“ versteht Metz als „Basis-Kategorie“ für die dringend anstehende Revision und Reform der Theologie.

An dem bis heute wegweisenden Dokument „Unsere Hoffnung“ der Würzburger Synode (1971 bis 1975) wirkte Metz, ein Schüler des weltbekannten Jesuiten Karl Rahner, federführend mit. Er warnt vor einer Verbürgerlichung des Christentums und vor einer Vergleichgültigung der Gesellschaft. 1989 gehörte Metz zu den Unterzeichnern der „Kölner Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“, die sich gegen die päpstliche Disziplinierung der Theologie wandte. Angesichts der jüngsten Verlautbarungen der Glaubenskongregation zur Kommunion für evangelische Ehepartner und -partnerinnen und zum Frauenpriestertum erlangt diese Erklärung neue Bedeutung.

Hinter der auch von ihm immer wieder zur Sprache gebrachten und beklagten Kirchenkrise sieht Metz vor allem eine tiefer liegende Gotteskrise. Eine Hilfe zur Überwindung dieser Gotteskrise sieht Metz in der „Mystik der offenen Augen“. Er hat den Begriff der Mystik in die Gegenwart übersetzt, erweitert und in paradoxer Weise interpretiert. Nicht die geschlossenen Augen, sondern die offenen Augen sind Kennzeichen einer christlichen Spiritualität. Kirche darf nicht nur um sich selbst kreisen. Glauben und Leben, Christsein und politisches Wirken in der Öffentlichkeit gehören zusammen.

In einem viel beachteten Vortrag in der Katholischen Akademie Bayern am 26. Januar 2012 kritisierte Metz die Seelsorgeplanung der katholischen Kirche in Deutschland. Durch die Bildung „monströser Großraumpfarreien“ werde der „Beteiligungsschwund“ der Gläubigen immer mehr vergrößert. Die Folge seien wachsende „Anonymität und Konfusion“. Die deutschen Bischöfe müssten „viel energischer in Rom das Recht ihrer Gemeinden auf Eucharistie einfordern“.

Pressekontakte Wir sind Kirche-Bundesteam:
Magnus Lux, Tel: 0176 41266392, E-Mail: lux@wir-sind-kirche.de
Christian Weisner, Tel: 0172 5184082, E-Mail: weisner@wir-sind-kirche.de

 

Versuch einer Würdigung der Theologie von Johann Baptist Metz
Prof. Dr. Norbert Scholl zum 80. Geburtstag 2008

 

15. September 2018 (Sa) 16-19:30 Uhr - Münster
Vortrag und Festakt anlässlich des 90. Geburtstags von Johann Baptist Metz
"Gott in Zeit - Die Gottesfrage als Grundfrage der politischen Theologie für die Gegenwart"
Info und Anmeldung: www.franz-hitze-haus.de

Zuletzt geändert am 22­.08.2018