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Veröffentlicht am 19­.08.2018

Wir sind Kirche International

Acht-Punkte-Plan für die Kirchenleitung, um den Skandal sexualisierter Gewalt und ihrer Vertuschung zu beenden

Originalfassung:
Eight Things Church Leaders Must Do to End the Catholic Clergy Sex Abuse / Cover-Up Scandal

> Pressemitteilung von Wir sind Kirche International vom 19. August 2018

Überarbeitete deutsche Übersetzung vom 23. September 2018

Wir sind Kirche International teilt das Entsetzen der Katholiken und Katholikinnen und vieler anderer Menschen auf der ganzen Welt über die Aufdeckungen des kürzlich veröffentlichten Berichts der Grand Jury über sexualisierte Gewalt  von Geistlichen und deren Vertuschungen im US-Bundesstaat Pennsylvania (Pennsylvania-Report). Wir zeigen uns solidarisch mit den Opfern, den Überlebenden und ihren Familien in ihrer Suche nach Gerechtigkeit und Trost. Wir fordern die  Leitungen unserer Kirche auf sicherzustellen, dass die Empfehlungen der Grand Jury in Demut angenommen werden. Es ist allerhöchste Zeit, dass genau jene Schritte  unternommen werden, die eindeutig zeigen, dass die Kirchenleitungen sich verpflichtet fühlen, die begangenen schwerwiegenden Verletzungen wiedergutzumachen und  deshalb transparentere und nachvollziehbarere Strukturen zu schaffen.

Im Einzelnen fordert Wir sind Kirche International die Kirchenleitungen auf:

  • Alle Akten bezüglich sexualisierter Gewalt  zu öffnen, im Vatikan, in den nationalen Bischofskonferenzen und auf Diözesanebene, damit sie von Experten eingesehen und analysiert werden können.
  • Alle Bischöfe, die gewalttätige Priester lediglich versetzt haben, aus ihrem Amt zu entfernen und sicherzustellen, dass kein zukünftiger Bischof jemals sexualisierte Gewalt ermöglicht oder vertuscht hat.
  • Sofort alle Anstrengungen zu unterlassen, die die Verlängerung oder Aufhebung von Verjährungsfristen für sexualisierte Gewalt  an Minderjährigen blockieren.
  • Das benötigte Geld für  Therapie und finanzielle Entschädigung für all jene zur Verfügung zu stellen, deren Anschuldigungen wegen sexualisierter Gewalt  durch einen Kleriker von einer unabhängigen Gruppe von Experten als glaubwürdig eingestuft werden .
  • Einen Prozess öffentlicher Versöhnung zu entwickeln, ähnlich der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika, in dem Opfer und Überlebende von Gewalt Kirchenleitungen von ihren Erfahrungen berichten können.
  • Sicherzustellen, dass alle, bei denen noch eine Strafverfolgung möglich ist oder Behinderung der Justiz im Raum steht, der staatlichen Behörden zur Verfügung stehen.
  • Laienkommitees einzurichten, die allen Vorwürfen sexualisierter Gewalt  nachgehen und darauf entsprechend reagieren.
  • Sich bei jedem einzelnen Gewalt- opfer und bei allen betroffenen Familien persönlich zu entschuldigen.

Nur durch die grundlegende Veränderung des Systems, das Gewalt  und Vertuschungen so lange  erleichterte, kann die Kirchenleitung beweisen, dass sie es ernst meint mit ihrer Reue und sicherstellen, dass Kinder in der Kirche in Zukunft sicher und unverletzt bleiben.

Wir sind Kirche International verpflichtet sich, mit den Opfern sexualisierter Gewalt durch Geistliche  solidarisch zu sein und sich dafür einzusetzen, dass sie die Gerechtigkeit erfahren, die ihnen uneingeschränkt zusteht.

 

Pressekontakte Wir sind Kirche-Bundesteam:
Magnus Lux, Tel: 0176 41266392, E-Mail: lux@wir-sind-kirche.de
Christian Weisner, Tel: 0172 5184082, E-Mail: weisner@wir-sind-kirche.de

 

Originalfassung:
Eight Things Church Leaders Must Do to End the Catholic Clergy Sex Abuse / Cover-Up Scandal

> Pressemitteilung von Wir sind Kirche International vom 19. August 2018

 

 

Zuletzt geändert am 20­.11.2018