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Veröffentlicht am 20­.02.2019

Altbischof Kamphaus 60 Jahre Priester

„Franz Kamphaus: auch als Bischof den Menschen Bruder in Christus“

Wir sind Kirche zur Diamantenen Priesterweihe von Altbischof Kamphaus (21. Februar 2019)

Pressemitteilung München / Aulhausen, 20. Februar 2019 

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gratuliert dem emeritierten Limburger Bischof Dr. Franz Kamphaus mit einem persönlichen Schreiben zu seinem diamantenen Priesterjubiläum, das er am 21. Februar 2019 begeht, und wünscht ihm Gottes Segen.

Bundesweite Bekanntheit erreichte Kamphaus 1999 durch seine Position in der Frage der Schwangerschaftskonfliktberatung, bei der er sich bis zuletzt als einziger deutscher Bischof gegen den jahrelangen starken Druck aus dem Vatikan wehrte. Damit erreichte er eine vorübergehende Sonderregelung für sein Bistum: Schwangere Frauen konnten an Beratungsstellen des Bistums Beratungsscheine erhalten, die nach vorheriger Beratung eine straffreie Abtreibung ermöglichten. Diese Beratungspflicht des § 218 war unter wesentlichem Einfluss der katholischen deutschen Bischöfe zustande gekommen, doch durch einen päpstlichen Entscheid vom 8. März 2002 wurde es verboten, derartige Scheine weiterhin auszustellen. Johannes Paul II. stattete außerdem den damaligen Limburger Weihbischof Gerhard Pieschl mit einer Sondervollmacht gemäß Can. 403 §2 CIC aus, mit dem Auftrag, die Schwangerenkonfliktberatung mit Beratungsschein einzustellen bzw. umzugestalten (nach Wikipedia).

Pressekontakt Wir sind Kirche-Bundesteam:
Magnus Lux, Tel: 0176-41707725, E-Mail: lux@wir-sind-kirche.de
Christian Weisner, Tel: 0172-5184082, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de

 

Wortlaut des Briefes:

Sehr geehrter Herr Altbischof Kamphaus!

Lieber Bruder in Christus, so dürfen wir Sie nennen. Denn das sind Sie den Menschen als Bischof gewesen und als Altbischof geblieben.

Ihr Wahlspruch „Den Armen das Evangelium verkünden“ zeigt, wie sehr Sie Ihren bischöflichen Dienst als von der Frohen Botschaft her geprägten Auftrag verstanden. Und das nicht nur im Wort, sondern auch in der Tat. Ihr Wappen trägt keine bischöflichen Insignien, Zeichen der Macht. Ins prachtvolle bischöfliche Palais sind Sie nicht eingezogen. Sie handelten immer gemäß dem Pauluswort: „Nicht Herren über euren Glauben, sondern Diener eurer Freude“ (wollen wir sein). Damit haben Sie ein Zeichen gesetzt, an dem sich viele ein Beispiel nehmen können und das eine Blaupause für Ihre bischöflichen Kollegen sein sollte.

Dass Sie Diener sein und auf die anvertrauten Menschen hören wollten, anstatt ihnen von oben herab schwere Lasten aufzubürden, zeigte sich in Ihrer aufrechten Haltung in der Schwangerschaftskonfliktberatung. Erhobenen Hauptes erklärten Sie, sie hätten die Mitarbeiterinnen in der Beratung gefragt und hätten sich zu dem Entschluss durchgerungen, der Forderung des Papstes, keine Beratungsscheine mehr auszustellen, nicht nachzukommen. Darin erwiesen Sie sich als der Erstverantwortliche für das Bistum, nicht einfach als Abteilungsleiter des Papstes; denn Weltkirche ist ja der Zusammenschluss der Ortskirchen. Diese Haltung nötigt uns auch heute noch tiefen Respekt ab.

Mensch werden im Sinne Gottes war und ist Ihr Anliegen. Ihr bekanntes Zitat „Mach’s wie Gott: werde Mensch!“ ist zu einem geflügelten Wort geworden.

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gratuliert Ihnen von Herzen zu Ihrem diamantenen Priesterjubiläum und wünscht Ihnen Gottes Segen.

Mit geschwisterlichen Grüßen
 

Zuletzt geändert am 20­.02.2019