Herbstvollversammlung DBK Fulda (3)
Synodaler Weg noch immer unter vielen Vorbehalten
Pressemitteilung Fulda / München, 26. September 2019 (korrigiert)
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche begrüßt es, dass sich trotz der Widerstände innerhalb der Bischofskonferenz und trotz der Irritationen aus der Bischofskongregation in Rom die deutschen Bischöfe heute zum Synodalen Weg bekannt haben. Die Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt in der Kirche scheint mit der Einbindung der Betroffenen auf einem guten Weg zu sein. Was immer noch fehlt, ist, dass sich ein Bischof zur Vertuschung bekannt und die konkrete Verantwortung dafür übernommen hat.
Wir sind Kirche hält angesichts des ungeheuren Glaubwürdigkeitsverlustes in den vergangenen Jahren jetzt eine ergebnisorientierte und ergebnisoffene grundsätzliche Auseinandersetzung auch über die „heißen Eisen“ für unverzichtbar, die die vor einem Jahr veröffentlichte MHG-Studie als wesentliche Risikofaktoren sexualisierter Gewalt und der Vertuschung benannt hat. Eine solche vorbehaltlose Prüfung wurde bisher allzu oft mit dem Hinweis auf Tradition oder Weltkirche vermieden.
Dem gegenwärtigen Kirchenrecht zufolge steht der Synodale Weg wie auch eine Synode allerdings immer noch unter dem Vorhalt der Letztkontrolle durch die Bischöfe. Die Reformbewegung macht darauf aufmerksam, dass das Statut zum Beispiel noch festlegen muss, wer in welcher Weise am Zustandekommen der Beschlüsse beteiligt wird und welche Verbindlichkeit sie haben.
Dem Synodalen Weg, der formell am 1. Advent 2019 beginnen soll, ist ein mutiger Beginn zu wünschen und dass auch die Impulse aus dem Kirchenvolk aufgenommen werden. Hoffnung macht der Hinweis auf die Weltkirche, die nach Aussage von Kardinal Marx die Menschen mit der Botschaft nur erreichen kann, wenn sie die heutigen Lebenswelten und kulturellen Entwicklungen begreift und berücksichtigt.
So wichtig die auch von Papst Franziskus vorgegebene Grundlinie der Evangelisierung sein mag: Die Evangelisierung muss zunächst innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft erfolgen. Denn bevor nicht eine wirkliche Aufarbeitung der Themen des Synodalen Weges „Macht“, „Sexuallehre“ „Priesterliche Lebensweise“ sowie „Dienste und Ämter von Frauen“ begonnen hat, werden alle noch so gut gemeinten Bemühungen der Evangelisierung nach außen ins Leere laufen.
Von der im Oktober in Rom stattfindenden Pan-Amazonas-Synode erwartet Wir sind Kirche eine positive Wechselwirkung zum Synodalen Weg. So können neue Wege entwickelt werden, die für die Weltkirche hilfreich sind.
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche wird den Synodalen Weg in kritischer Loyalität weiterhin verfolgen, warnt jedoch davor, zu viel Hoffnung auf den Synodalen Weg zu setzen .
Pressekontakte von Wir sind Kirche vor Ort:
Angelika Fromm, Tel: 01744873219
Annegret Laakmann, Tel. 01759509814
Susanne Ludewig, Tel: 01731592216
Pressekontakt Wir sind Kirche-Bundesteam:
Christian Weisner, Tel: 0172-518 40 82, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de
Magnus Lux, Tel: 0176-41707725, lux@wir-sind-kirche.de
> Wir sind Kirche zum verbindlichen Synodalen Weg 2019
Zuletzt geändert am 26.09.2019