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Veröffentlicht am 17­.08.2007

Kardinal Kasper in Nürnberg

Wir sind Kirche: Klarstellungen zur Ökumene von Kardinal Kasper erwartet

Pressemitteilung München/Nürnberg, 17. August 2007

Die Christinnen und Christen aller Konfessionen in Deutschland erwarten von Kardinal Walter Kasper bei seinem Auftreten am 18. und 19. August 2007 in Nürnberg verständliche und verlässliche Klarstellungen über den künftigen Kurs der römisch-katholischen Kirche in der Ökumene.

Nach den weitreichenden Irritationen, die das Schreiben der Glaubenskongregation „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“ vom 10. Juli 2007 ausgelöst hat, sollte Kardinal Kasper als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen diese Gelegenheit im Land der Reformation nutzen, missverständliche Aussagen des römischen Papiers richtig zu stellen.

Gerade im Hinblick auf die Ökumenische Versammlung Anfang September in Sibiu/Hermannstadt und den Ökumenischen Kirchentag 2010 in München (der in genau 1000 Tagen beginnt) ist es dringend notwendig, ein klares Bekenntnis zur Ökumene abzulegen. Sollte es jedoch unter dem jetzigen Papst einen Kurswechsel gegenüber den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) über das Verhältnis zu den anderen christlichen Kirchen geben, dann muss sich Kardinal Kasper dazu nun klar und deutlich äußern.

Nach Ansicht der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche reichen die Beschwichtigungen Roms nicht aus, „der Vatikan (habe) in jüngster Zeit immer wieder deutlich gemacht, dass das Dokument der Glaubenskongregation vor allem eine innerkatholische Zielrichtung hat .... (und) außerdem nichts Neues ... feststelle.“

Kardinal Walter Kasper wird zusammen mit dem braunschweigischen Landesbischof Dr. Friedrich Weber, Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) am 19. August 2007 an der seit langem geplanten Ökumenischen Sebalduswallfahrt und –vesper in Nürnberg teilnehmen. Um den gemeinsamen Gottesdienst nicht mit ökumenischen Streitfragen zu belasten, bestreiten Kardinal Kasper und Bischof Weber bereits am Vorabend, 18. August, um 19 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus eine öffentliche Debatte „Auf dem Weg zur Einheit“ über das Verhältnis der beiden Kirchen.

Die seit Jahren geplante Abschlussversammlung der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) findet vom 4. bis 8. September 2007 in Sibiu/Hermannstadt/Rumänien statt. Ein sehr zu bedauerndes Zeichen ist es, dass der Vatikan den Papstbesuch ins nahe Österreich genau in diese Zeit gelegt hat - und damit der Ökumenischen Versammlung wichtige Aufmerksamkeit entziehen wird.

Mit einem Offenen Brief an die Kirchen der Reformation hatte sich die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche nach der Erklärung der römischen Glaubenskongregation vom 10. Juli 2007 zur Ökumene „im Namen der - wie wir annehmen - großen Mehrheit der katholischen Christinnen und Christen für dieses provozierende Verhalten der römisch-katholischen Kirchenleitung in aller Form entschuldigt.“

Mit sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“ hatte die KirchenVolksBewegung bereits vor dem diesjährigen Evangelischen Kirchentag in Köln an die Kirchenleitungen appelliert, das bisher in der Ökumene Erreichte nicht aufs Spiel zu setzen und sich weiterhin um sichtbare und wirkkräftige Zeichen der Einheit aller christlichen Kirchen zu bemühen.

Theologische Hintergrundinformation auf der Webseite von Wir sind Kirche:
http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=393&id_entry=866

Mehr Informationen:
Christian Weisner
Bundesteam KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche
mobil +49 (0)172-518 40 82 presse@wir-sind-kirche.de

Zuletzt geändert am 17­.08.2007