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Veröffentlicht am 11­.12.2024

zum 3. Synodalen Ausschuss

„Ohne konkrete kurzfristige Veränderungen wird die Vision einer synodalen Kirche nicht glaubwürdig sein“

Wir sind Kirche zum Synodalen Ausschuss am 13./14. Dezember 2024 in Wiesbaden

  • Ortskirchen müssen Veränderungen umsetzen 

  • Reformen können nur synodal, also gemeinsam gelingen

  • Transparenz und Vergleichbarkeit der Umsetzung

Pressemitteilung, München, Wiesbaden, 11. Dezember 2024

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche begrüßt es sehr, dass Papst Franziskus das am 26. Oktober 2024 mit großer Mehrheit beschlossene Schlussdokument der Weltsynode am 25. November 2024 noch einmal ausdrücklich als Teil des ordentlichen Lehramts anerkannt hat.

Ortskirchen müssen Veränderungen umsetzen

Anlässlich der 3. Sitzung des Synodalen Ausschuss am 13./14. Dezember 2024 in Wiesbaden ruft Wir sind Kirche die deutschen Bischöfe erneut dazu auf, jetzt endlich einmütig untereinander und in echter Partizipation des Kirchenvolks Synodalität auf der Ebene der Ortskirchen mit konkret sichtbaren Ergebnissen für die Kirchenbasis zu praktizieren. Denn in Abschnitt 94 des Schlussdokuments der Weltsynode heißt es ausdrücklich: „Ohne konkrete kurzfristige Veränderungen wird die Vision einer synodalen Kirche nicht glaubwürdig sein, und dies wird diejenigen Mitglieder des Volkes Gottes entfremden, die aus dem synodalen Weg Kraft und Hoffnung geschöpft haben. Die Ortskirchen müssen Wege finden, um diese Veränderungen umzusetzen.“

Der Rückenwind, den das vom Papst ausdrückliche approbierte Schlussdokument der Weltsynode für den Synodalen Weg in Deutschland bedeutet, muss jetzt konkret und zeitnah ausgenutzt werden, und zwar von allen deutschen Bischöfen und mit allen verantwortlich Mitwirkenden. Denn jetzt hat der Papst lehramtlich den Auftrag erteilt, auf allen Ebenen der Kirche Gremien zur Mitwirkung einzurichten, was mehr als nur Anhörung bedeutet. Der zunächst von Rom abgelehnte Synodale Ausschuss in Deutschland kann also seine Arbeit aufnehmen.

Reformen können nur synodal, also gemeinsam gelingen

Die Weltsynode hat viele Reformthemen angesprochen, aber wichtige wurden ausgelagert, noch nicht konkret geregelt oder offen gelassen. Das muss jetzt in Deutschland in synodaler Geschwisterlichkeit von Bischöfen und Laien angepackt werden. Dabei können und sollten Regelungen, die nicht die Zustimmung Roms brauchen, von den Bischöfe sofort in ihren Diözesen umgesetzt werden. Aber auch das gesamte Kirchenrecht wird sich ändern müssen.

Nur gemeinsam kann es gelingen, dem massiven Glaubwürdigkeitsverlust zu begegnen, den Missbrauch, Vertuschung und Reformstau verursacht haben. Die deutschen Bischöfe und Gremien müssen sich aber auch mit anderen europäischen Ortskirchen zusammentun, wenn sie im Vatikan Gehör finden wollen, denn isolierte Vorschläge aus Deutschland finden bislang in Rom keine Beachtung.

Mit dieser Weltsynode, an der erstmalig auch Frauen stimmberechtigt teilgenommen haben, hat Papst Franziskus eine kirchengeschichtliche Wende vollzogen und neue Wege für ein neues Miteinander in der Kirche eröffnet. An seinem Anspruch von Synodalität, nämlich an der Beteiligung des gesamten Kirchenvolkes sowie an Transparenz und Rechenschaftspflicht der Bischöfe, ist das weitere Handeln der Erzbischöfe und Bischöfe in Deutschland zu messen.

Transparenz und Vergleichbarkeit der Umsetzung

Wir sind Kirche hält es jetzt für dringend geboten, möglichst umgehend und konkret für die Kirchenbasis über die Beschlüsse des Synodalen Weges, dessen Fortführung durch den Synodalen Ausschusses und auch über die Ergebnisse der Weltsynode zu informieren. Zielgruppen sollte vor allem die kircheninterne, aber auch die allgemeine Öffentlichkeit sein. Denn der Erwartungsdruck nach konkreten Ergebnissen ist zu Recht sehr hoch. Es gilt, das derzeit noch bestehende Zeitfenster zu nutzen.

In diesem Zusammenhang ist auch eine größere Transparenz und Vergleichbarkeit der Umsetzung in den deutschen Diözesen anzustreben. Die von Wir sind Kirche gemeinsam mit der Gemeindeinitiative durchgeführte Recherche im Internet und bei den deutschen Diözesen hat bislang erst teilweise weiterführende Ergebnisse gezeigt. Die Recherche betraf Informationen, Aktionen, Veranstaltungen, (neue) Gremien und Aussagen der Ortsbischöfe vier Wochen nach Ende der Weltsynode und ist in anhängender Aufstellung dargestellt.

> Auswertung (Stand: 9. Dezember 2024)   
neu > Auswertung (Stand: 19. Dezember 2024)
 

Pressekontakt Wir sind Kirche:

Dr. Edgar Büttner, Tel. 08061-36874, E-Mail: info@dr-buettner.com  

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Zuletzt geändert am 19­.12.2024