Wir sind Kirche-Regensburg
5 Jahre Bischof G.L. Müller in Regensburg
5 Jahre Bischof Gerhard Ludwig Müller – 5 Jahre Missmanagement im Bistum Regensburg
Gerhard Ludwig Müller blickt in seinem Interview im Bistumsblatt auf „fünf wunderbare Jahre als Bischof“ zurück. Es mag sein, dass er diese Zeit als wunderbar erlebt hat. Die meisten Menschen in seiner Diözese vermutlich nicht. Sie haben diese Zeit als eine Abfolge von Ärgernissen und unnötigen Machtdemonstrationen erlebt.
"Wir wünschen uns für Regensburg einen Bischof, der seine Leitungsfunktion durch Überzeugung, Motivation und Vorbild ausübt und offen ist für den Dialog und zur ehrlichen Auseinandersetzung mit kritischen Christinnen und Christen, der lernfähig ist und der sich nicht nur als Sachwalter der Vorgaben von Rom sieht, sondern der sichtbar erkennen lässt, dass er besonders auch der Bischof der Kirche von Regensburg ist. Für den pastoralen Prozess in dem unser Bistum zur Zeit steht, brauchen wir einen Bischof, der uns vorbildlich kooperative Pastoral vorlebt, der seine ihm übertragene Verantwortung für die Diözese und die in ihr lebenden Menschen sowohl gegenüber der Weltkirche als auch dem ihm zur Verfügung stehenden Amtsapparat wahr nimmt."
So begrüßte die KirchenVolksBewegung in Regensburg den zukünftigen Bischof, am Tag, als seine Ernennung bekannt gegeben wurde. Keiner der Wünsche ist auch nur ansatzweis ein Erfüllung gegangen, vielmehr wurde das Gegenteil Realität. Die letzten 5 Jahre lesen sich als eine Chronik des Missmanagements und der Dialogunfähigkeit:
Entfernung missliebiger Personen aus ihren Ämtern wie z.B. von Pfarrer Hans Trimpl, Professor August Jilek oder des Diözesanratsvorsitzenden Fritz Wallner, ökumenische Rückschritte, wie z.B das Predigtverbot für den altkatholischen Pfarrer Ralf Staymann in einer römisch-katholischen Kirche, oder schließlich die Zerschlagung der auf der Basis der Beschlüsse der Würzburger Synode eingerichteten Laiengremien.
Bischof Gerhard Ludwig Müller wird nicht müde zu beteuern: „Ein Hirte lebt mit seiner ihm anvertrauten Herde.“ Doch die Reaktionen aus vielen Pfarrgemeinderäten, die ihn bei seinen von der bischöflichen Pressestelle vielgerühmten Pastoralbesuchen erlebt haben, sprechen eine andere Sprache: „Er hatte keine Zeit, um uns zuzuhören, für unsere Nöte und Sorgen. Wir kamen gar nicht richtig an ihn ran.“
Seine Amtszeit ist wesentlich geprägt durch ein völlig überhöhtes Verständnis vom Bischofsamt, von seiner immer wiederkehrenden Berufung auf das sichere Charisma der Wahrheit und auf das Göttliche Recht. Da ist kein Platz mehr für ein selbstständig denkendes Gottesvolk und gar Katholikinnen und Katholiken, die kirchliche Strukturen und Handlungsweisen, wie z.B. das Vorgehen bei Bischofsernennungen, kritisch hinterfragen. Mit immer der gleichen Drohgebärde versucht er, seine Kritiker und Kritikerinnen in die Schranken zu weisen: Er wirft ihnen vor, nicht auf dem Boden der Kirche zu stehen und will ihnen die Mitwirkungsmöglichkeiten innerhalb der Kirche entziehen, wie z.B. mit Hilfe eines speziell dafür formulierten Passus in den Satzungen der neuen Laiengremien.
Einen unrühmlichen Höhepunkt bildete nach allen Ausgrenzungsmanövern und Konflikten das völlig unzulängliche wenn nicht fast völlig gescheiterte Krisenmanagement im jüngsten Fall sexuellen Missbrauchs in Riekofen. Die Unfähigkeit, aus vorangegangenen Fällen in der eigenen Diözese zu lernen bzw. die Leichtfertigkeit, mit der die Leitlinien der deutschen Bischofskonferenz ignoriert wurden, zeugen von Unbelehrbarkeit und Selbstgefälligkeit.
Wir sind Kirche beteiligt sich an der durch den Verein Laienverantwortung Regensburg veranstalteten Mahnwache zum Weihetag von Bischof Gerhard Ludwig Müller vor 5 Jahren am 24. November 2007 um 11:55 vor dem Hauptportal des Regensburger Doms.
Kontakt:
Sigrid Grabmeier
KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche
Köckstraße 1, 94469 Deggendorf
Tel: 0991-2979585 oder 0170-8626290
grabmeier@wir-sind-kirche.de
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Zuletzt geändert am 21.11.2007