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Veröffentlicht am 28­.04.2008

Pfingstbrief 2008 an die Gemeinden

„Keine Denkverbote mehr beim Zölibat!“

Pressemitteilung München, 28. April 2008

Mit dem „Pfingst-Brief 2008“ ruft die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche auf und ermutigt dazu, sich in die aktuelle Zölibatsdiskussion einzumischen. Die freie Wahl der Lebensform ist „theologisch möglich, menschlich geboten und pastoral notwendig“. Damit werden die jetzt immer zahlreicher werdenden internationalen Initiativen unterstützt, die sich für eine Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt und auch für die Frauenordination in der römisch-katholischen Kirche einsetzen – zwei der fünf Forderungen des KirchenVolksBegehrens 1995.

Der diesjährige Pfingstbrief der katholischen Reformbewegung enthält aktuelles Zahlenmaterial über den dramatischen Rückgang der Priesterzahlen und fundierte Begründungen für die Aufhebung des Pflicht-Zölibats. Sogar Joseph Ratzinger, der jetzige Papst Benedikt XVI., hatte – als er noch Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Regensburg war – in seinem Werk „Glaube und Zukunft“ (1970) erklärt: „Die Kirche der Zukunft .... wird neue Formen des Amtes kennen und bewährte Christen, die im Beruf stehen, zu Priestern weihen“.

„Priestermangel, Zusammenlegung von Pfarrgemeinden, Rückgang des Gottesdienstbesuchs, aber auch mutige gemeinsame Aufbrüche, freiwilliges Engagement und neue Spiritualität spiegeln derzeit die Situation vieler Pfarrgemeinden wider. Es ist jedoch zu befürchten, dass sehr viele Gemeinden auf die neuen Herausforderungen nicht ausreichend vorbereitet sind, denn von den Kirchenleitungen erfahren sie oft zu wenig Unterstützung und werden mit Strukturkonzepten ‚von oben’ vertröstet.“ Diese Feststellung des ersten Wir sind Kirche-Pfingstbriefes 1999 hat auch heute – leider – uneingeschränkt Gültigkeit. Aber gerade Pfingsten, das „Geburtsfest der Gemeinden“ ist ein guter Anlass, die Erneuerung und Weiterentwicklung der eigenen Gemeinde immer wieder in den Blick zu nehmen.

„Wir brauchen eine andere Zölibatsdebatte“, heißt es in dem Anschreiben des Pfingstbriefes 2008. Die Worte des neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zur Ökumene und vor allem zum Zölibat haben aufhorchen lassen. Erzbischof Dr. Robert Zollitsch ist sehr zu danken, dass er die durch den „theologisch nicht notwendigen“ Pflicht-Zölibat beeinflusste pastorale Not offen ausgesprochen hat.

Mit einem Brief an Papst Benedikt appellierte die 23. Bundesversammlung der KirchenVolksBewegung Ende März 2008 in Bielefeld, den Pflichtzölibat aufzuheben und damit allen Gemeinden die sonntägliche Eucharistiefeier zu ermöglichen, die ihnen nach dem Kirchenrecht can. 213 CIC zusteht.

Die dritte Forderung des KirchenVolksBegehrens 1995, das allein im deutschsprachigen Raum 2,5 Millionen Unterschriften erhalten hatte, lautete: „Freie Wahl zwischen zölibatärer und nicht-zölibatärer Lebensform. Die Bindung des Priesteramtes an die ehelose Lebensform ist biblisch und dogmatisch nicht zwingend, sondern geschichtlich gewachsen und daher auch veränderbar. Das Recht der Gemeinden auf Eucharistiefeier und Leitung ist wichtiger als eine kirchenrechtliche Regelung.“

Der Wir sind Kirche-Pfingstbrief 2008 kann im Internet unter www.wir-sind-kirche.de abgerufen oder bei der Kontaktadresse (Wir sind Kirche, Postfach 65 01 15, D-81215 München, Tel.: (08131) 260 250, Fax: (08131) 260 249, E-Mail: info@wir-sind-kirche.de) bestellt werden. Dort können auch zusätzliche Exemplare zum Verteilen in der eigenen Gemeinde bestellt werden.

Mehr Informationen:
Christian Weisner (Bundesteam)
Tel. 08131-260250 oder 0172-5184082
presse@wir-sind-kirche.de

Sigrid Grabmeier (Bundesteam)
Tel. 0991-2979585 oder 0170 8626290
grabmeier@wir-sind-kirche.de

Zuletzt geändert am 27­.04.2008