Wir sind Kirche für Gastfreundschaft bei Abendmahl und Eucharistie
Die katholische Reformbewegung begrüßt auch den jüngsten Vorstoß des Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Prof. Dr. Eckhard Nagel, für ein gemeinsames Abendmahl für konfessionsverschiedene Paare und Familien als einen dringenden weiteren Schritt im Prozess der Ökumene.
Wir sind Kirche erinnert daran, dass sich die Ökumene-Institute beider großen Kirchen – das katholische in Tübingen sowie die beiden evangelischen in Bensheim und Straßburg – vor dem ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin zumindest in begrenzten Fällen für die Eucharistische Gastfreundschaft ausgesprochen und diese auch theologisch begründet haben. „Nicht die Zulassung getaufter Christen zum gemeinsamen Abendmahl, sondern deren Verweigerung ist begründungsbedürftig“ heißt es in ihren 2003 veröffentlichten sieben Thesen zur Eucharistischen Gastfreundschaft.
88 Prozent der praktizierenden KatholikInnen und 86 Prozent der evangelischen ChristInnen befürworteten laut einer Forsa-Umfrage im Vorfeld des ersten Ökumenischen Kirchentages die gemeinsame Abendmahlsfeier.
Mit den beiden ökumenischen Gottesdiensten mit Eucharistischer Gastfreundschaft am Rande des Ökumenischen Kirchentages 2003 in der Berliner Gethsemane-Kirche hatte die KirchenVolksBewegung gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde Prenzlauer Berg Nord und der Initiative Kirche von unten nach intensiver theologischer Vorarbeit ausdrücklich zur wechselseitigen Gastfreundschaft eingeladen. Damit wurde ein wirksames ökumenisches Zeichen gesetzt, das theologisch möglich und pastoral notwendig ist. Trotz der Strafmaßnahmen gegen die beteiligten Priester Kroll und Hasenhüttl und trotz aller Einschüchterungsversuche ist die theologisch fundierte und vielerorts praktizierte Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl nicht mehr aufzuhalten.
Als Reformbewegung innerhalb der römisch-katholischen Kirche begrüßt Wir sind Kirche es sehr, dass die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) beschlossen haben, im Jahr 2010 gemeinsam in München einen Zweiten Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) zu veranstalten.
Ökumenische „Gespräche am Jakobsbrunnen“ auf dem Kirchentag
Am 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag ist die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche mit „Gesprächen am Jakobsbrunnen“ zur Ökumene und anderen aktuellen Themen beteiligt. Diese finden Donnerstag, Freitag und Samstag zu jeder vollen Stunde auf dem Stand der KirchenVolksBewegung in der Messehalle 6 Stand C22 statt. Teilnehmen werden u.a. Prof. Dr. Johannes Brosseder (Köln), Avital Ben Chorin (Jerusalem), Dr. Brigitte Enzner-Probst ( München), Pfr. Christian Führer (Leipzig), Prof. DDr. Gotthold Hasenhüttl (Saarbrücken), Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ (St. Georgen), Oda-Gebbine Holze-Stäblein, P. Willigis Jäger, Bischöfin Maria Jepsen, Luise Metzler („Bibel in gerechter Sprache“), Dr. Elisabeth Raiser, Prof. Dr. Dorothea Sattler, Prof. Dr. Fulbert Steffensky, Pfr. Christian Zeiske (Gethsemane-Kirche, Berlin).
Pressegespräch 27. Mai 2005 um 12:00 Uhr
Ein Pressegespräch mit Prof. Dr. Gotthold Hasenhüttl (Saarbrücken) und Pfr. Christian Zeiske (Gethsemane-Kirche Berlin) findet am Freitag, 27. Mai 2005 um 12:00 Uhr am Stand der KirchenVolksBewegung in der Messehalle 6 Stand C22 statt (2 Minuten vom Convention Center). Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ist aus dem 1995 in Österreich gestarteten Kirchenvolks-Begehren hervorgegangen. Unterstützt von namhaften TheologInnen setzt sich Wir sind Kirche für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und der sich daraus entwickelten Theologie und pastoralen Praxis ein. Die 1996 in Rom gegründete internationale Bewegung Wir sind Kirche ist derzeit in mehr als zwanzig Ländern auf allen Kontinenten vertreten, mit gleichgesinnten Reformgruppen vernetzt und hat zuletzt bei der Papstwahl in Rom weltweite Resonanz erhalten.
Zuletzt geändert am 10.05.2006