Plädoyer für eine Pastoral der Nähe

Pressemitteilung, München, 17. März 2009

Tübinger Pastoraltheologe Prof. Dr. Ottmar Fuchs auf Einladung kirchlicher Reformgruppen am 19. März 2009 in München

„Orte der Kirche - Kirche vor Ort. Plädoyer für eine Pastoral der Nähe“ ist das Thema einer Diskussionsveranstaltung mit dem renommierten Tübinger Pastoraltheologe Prof. Dr. Ottmar Fuchs. Katholische Reformgruppen begleiten damit kritisch die geplante weitreichende pastorale Umstrukturierung im Erzbistum München und Freising. Prof. Dr. Fuchs hat schon mehrfach – zuletzt Anfang Januar auf der Österreichischen Pastoraltagung 2009 in Salzburg – klare und deutliche Worte zur „pastoralen Krise“ gefunden (www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=373&id_entry=1821).

Die von der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gemeinsam mit der „Leserinitiative Publik e.V.“, dem „Theologischen Forum e.V.“ und der Regionalgruppe der „Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen“ durchgeführte Veranstaltung ist am Donnerstag, 19. März 2009 um 18:30 Uhr im Hansa-Haus des KKV Hansa e.V. München, Brienner Str. 39 (Rückgebäude), direkt neben der U-Bahn-Station „Königsplatz“.
(Lageplan: http://www.kkv-hansa-muenchen.de/index.php?menu=leer&inhalt=lage)

Eingeladen sind alle Interessierte, besonders Mitglieder von Pfarrgemeinden, die von geplanten Zusammenlegungen im Erzbistum betroffen sind. Die Veranstaltung möchte auch Impulse für die zweite Vollversammlung des „Zukunftsforums“ im Erzbistum geben, die am 17./18. April 2009 tagen wird.

Zum Start des „Zukunftsforums“ hatte die Kirchenvolksbewegung Wir sind Kirche „Sieben Denkanstöße“ (PDF www.wir-sind-kirche.de/files/791_Denkanstösse5.pdf) formuliert. Dabei wurde vor allem die von Erzbischof Dr. Reinhard Marx vorgegebene Maxime kritisch bewertet, an der Spitze von Pfarreien oder Pfarrgemeinschaften müsse immer ein Pfarrer stehen. Auch die keineswegs repräsentative Zusammensetzung der „Vollversammlungen“ des „Zukunftsforums“ (zu Beginn 102 Männer und 21 Frauen) und die sehr engen Zeitvorgaben für die Rückmeldungen sind nach Auffassung von Wir sind Kirche mehr als problematisch, da gleichzeitig die Vorbereitungen für den Zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 und die Pfarrgemeinderatswahlen im selben Jahr anstehen.

Das vom Ordinariat vorgelegte Konzept 2020 sieht vor, dass lediglich 47 der insgesamt 747 Pfarreien im Erzbistum München und Freising eigenständig bleiben (die bisherige Planung für 2010 ging noch von 199 Einzelpfarreien aus). Die übrigen Gemeinden sollen zu sogenannten Pfarreiengemeinschaften zusammengefasst werden. Stadt und Region München trifft es besonders hart, dort sollen von 170 Pfarreien nur 23 eigenständig bleiben. In der Regel werden die neuen „pastoralen Räume” zwischen 6.000 und 10.000 Katholiken umfassen. Im Raum München sind aber auch Zusammenschlüsse mit bis zu 16.000 Katholiken geplant. Im ländlichen Raum werden bis zu 50 km für die Fahrt zum Sonntagsgottesdienst angesetzt. Der Reformstau in der Kirche scheint kein Thema des Zukunftsforums zu sein.

Kontakt:
Dr. Edgar Büttner
Tel: 08061-36874
E-Mail: info@dr-buettner.com

Christian Weisner
Tel: 08131-260250, 0172-5184082
E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de

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