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Veröffentlicht am 14­.09.2013

Bilanz Gesprächsprozesses

Wir sind Kirche: „Das Gespräch ist notwendig, darf aber kein Ersatz für dringende Reformen sein!“

Pressemitteilung München / Stuttgart, 14. September 2013

Zur Halbzeitbilanz des Gesprächsprozesses der Deutschen Bischofskonferenz

Die gute Atmosphäre beim dritten bundesweiten Jahrestreffen des von den deutschen Bischöfen 2010 initiierten Gesprächsprozesses (manche sprechen sogar von einem „Familientreffen“) kann und darf nach Ansicht der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch diese Versammlung inhaltlich wieder auf der Stelle getreten ist und immer noch keine Konsequenzen erkennbar sind. So notwendig der Gesprächsprozess ist, darf er aber kein Ersatz für dringende Reformen sein!

Bei den immer wieder und sehr konkret angesprochenen Themen wie der Gleichstellung der Frauen in allen Bereichen der Kirche und der Zulassung nach Scheidung Wiederverheirateter als auch konfessionsverbindender Ehepaare zur Eucharistie – um nur die wichtigsten anzusprechen – ist noch keine wirkliche Bewegung seitens der Bischöfe zu erkennen. Die von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch präsentierte Halbzeitbilanz verweist lediglich auf weitere Ausschüsse, Gremien, Arbeitsthesen usw. Doch die bischöfliche „Arbeitsgruppe zur pastoralen Situation von wiederverheirateten Geschiedenen“ konnte noch keinerlei Ergebnisse vorweisen. Wenn Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck richtigerweise sagt, dass die Kommunionbank keine Richtbank sein darf, dann müssen die Bischöfe, und das sehr bald, konkrete Reformschritte gehen, wenn der Gesprächsprozess nicht zur Farce werden soll.

Seit einiger Zeit in der Diskussion befindliche Verbesserungen im kirchlichen Arbeitsrecht, dass eine Wiederheirat nicht automatisch die Kündigung zur Folge hat, sind nicht dem Gesprächsprozess oder bischöflichen Initiativen zu verdanken, sondern den Anforderungen des Rechtsstaates geschuldet, der auch den allergrößten Teil kirchlicher Sozialeinrichtungen finanziert.

Die Reformgruppe Wir sind Kirche darf trotz großen Bemühens nicht an den Jahrestreffen teilnehmen. Der Offene Brief der KirchenVolksBewegung zur Liturgie ist jedoch bei sehr vielen Delegierten auf große Zustimmung gestoßen. Darin wird aus Sorge um die Gemeinden vor einer klerikalen Engführung gewarnt und werden auch priesterlose Eucharistiefeiern gefordert. Vor allem wird aber vor einem Gottesdienst gewarnt, der zu wenig mit der Lebenswelt der Menschen zu tun hat; denn, so heißt es im Offenen Brief, „Gottesdienstdienst ist Menschendienst – Menschendienst ist Gottesdienst“.

Gerade jetzt unter Papst Franziskus, der schon im ersten Halbjahr so viele neue Impulse und Ermutigungen für Reformen gegeben hat, erscheint es als offensichtliche Ausrede, wenn die Bischöfe immer nur auf die Ebene der Weltkirche verweisen. Papst Franziskus ist ein großer Wegbereiter einer angstfreien Kommunikation in der Kirche, so der Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, in seinem Resümee. Das aber hat bei den deutschen Bischöfen leider immer noch viel zu wenig Widerhall gefunden.

Auf der ursprünglichen Teilnahme-Liste für das Stuttgarter Jahrestreffen war eine Delegierte als Mitglied der Pius-Bruderschaft gekennzeichnet. Darauf hingewiesen, erklärte die DBK, dass es sich hierbei um einen Fehler handele, der dann am 18.9.2013 auf der Internetseite der DBK korrigiert worden ist.
Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Gesprächsforum in Stuttgart 2013
> korrigierte PDF

> Wortlaut des Offenen Briefes an die Teilnehmenden des Gesprächsprozesses der deutschen Bischöfe am 13. und 14. September 2013 in Stuttgart
www.wir-sind-kirche.de/files/2000_Wir_sind_Kirche_Offener_Brief_Gespraechsprozess_Stuttgart_2013_.pdf
(Korrektur unter Punkt 2: Kardinal Walter Kasper)

Wir sind Kirche zum Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz:
www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=600


Pressekontakt:
Magnus Lux, Tel. 0176-41266392, E-Mail: Famlux@t-online.de
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Zuletzt geändert am 21­.09.2013