IMWAC-Council in Dublin
Wir sind Kirche unterstützt Kurs von Papst Franziskus für substanzielle Reformen in der römisch-katholischen Kirche MULTILINGUAL
Pressemitteilung Dublin/München, 5. November 2013
Die Internationale Bewegung Wir sind Kirche (IMWAC) unterstützt den Kurs von Papst Franziskus für substanzielle Reformen in der römisch-katholischen Kirche und fordert die Bischöfe auf, diesen neuen Kurs von mehr Transparenz, Dezentralisierung und Dialog mit den Gläubigen noch viel deutlicher als bisher zu unterstützen. Fast acht Monate nach der Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien zum Bischof von Rom wird dieser neue Kurs immer deutlicher erkennbar, wie der Fragebogen für die Familien-Synode 2014 in Rom zeigt, der vergangene Woche veröffentlicht wurde.
Vertreter aus 11 europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien , Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien, Vereinigtes Königreich) und den Vereinigten Staaten versammelten sich vom 1. bis 3. November 2013 im All Hallows College in Dublin/Irland, um über ihren Beitrag zum gegenwärtigen Reformprozess der römisch-katholischen Kirche zu diskutieren.
IMWAC begrüßt den neuen Ansatz der Beratung, der die Bischöfe auffordert, diesen Fragebogen von den Gläubigen und Ortsgemeinden direkt beantworten zu lassen. Die Bischofskonferenzen der ganzen Welt sollten der Bischofskonferenz von England und Wales folgen, die den Fragebogen bereits ins Internet gestellt hat und die Gläubigen zur Beantwortung aufforderte (www.catholic-ew.org.uk/ Home/Featured/Synod-of-Bishops-on-the-Family-2014).
Einige der Fragen und manche Formulierungen sind allerdings kritisch zu sehen. IMWAC wird deshalb den Fragebogen sorgfältig analysieren und eine Schatten-Synode während der außerordentlichen Familie-Synode im Oktober 2014 in Rom vorbereiten. „Das darf aber nicht eine Synode sein, wo nur männliche zölibatäre Bischöfe die gegenwärtige Situation der Familie diskutieren“, sagt Martha Heizer von der Plattform Wir sind Kirche Österreich, Vorsitzende von IMWAC. „Wir brauchen in der Synode von Anfang an ExpertInnen und Gläubige von der Basis, die ihre Erfahrungen mit verschiedenen christlichen Lebensformen in der heutigen Zeit einbringen.“ – IMWAC unterstützt die in diesen Tagen bekannt gewordene Idee von weiblichen Kardinälen als ersten Schritt zur Öffnung aller kirchlichen Ämter für Frauen.
IMWAC ist bewusst, dass es vor allem im Vatikan starken Widerstand gegen die Umsetzung grundsätzlicher Reformen gibt. Auch viele Bischöfe zögern immer noch, dem neuen Kurs zu folgen. Die tiefe Kirchenleitungskrise ist noch nicht überwunden. Daher verabschiedete IMWAC einen klaren Aktionsplan für die nächsten Jahre: Neben der Schatten-Synode zur Familiensynode bereitet IMWAC zusammen mit anderen Reformbewegungen für das Jahr 2015, 50 Jahre nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, ein Treffen vieler Reformgruppen in Rom vor.
Didier Vanhoutte aus Frankreich berichtete eindrucksvoll über seinen Besuch in Asien, wo er viele Gruppen kontaktierte, die wie IMWAC dringend Reformen der Lehre und Pastoral der katholischen Kirche fordern. Die IMWAC-Bewegungen in Lateinamerika waren bei diesem Treffen zwar nicht anwesend, sind aber ein integraler Bestandteil der weltweiten Reformbewegung, vor allem mit ihrem Schwerpunkt auf sozialer Gerechtigkeit.
Weitere Informationen:
Brendan Butler, +353-86 4054984, brendan13@eircom.net
Christian Weisner, +49-172 5184082, media@we-are-church.org
Pressekontakte in den Mitgliedsländern: www.imwac.net/413/index.php/contact/contacts
Die Internationale Bewegung Wir sind Kirche (IMWAC), 1996 in Rom gegründet, setzt sich ein für die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965 ) und der daraus entwickelten theologischen Forschung und pastoralen Praxis. Wir sind Kirche ist aus dem Kirchen-Volksbegehren im Jahr 1995 in Österreich hervorgegangen. Wir sind Kirche ist derzeit in mehr als zwanzig Ländern vertreten und ist weltweit mit gleichgesinnten Reformgruppen auf allen Kontinenten vernetzt.
Zuletzt geändert am 07.11.2013