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Veröffentlicht am 24­.11.2006

INTERNATIONALE BEWEGUNG WIR SIND KIRCHE

10 Jahre - Weiter voll Hoffnung und Entschlossenheit - Dritter Brief an Papst Benedikt XVI.

Pressemitteilung, 25. November 2006

Am 10. Jahrestag ihrer Gründung – 25. November 1996 in Rom – hat die Internationale Bewegung Wir sind Kirche in einem dritten Brief an den Papst erneut um ein persönliches Gespräch gebeten, um einen offenen, konstruktiven und wechselseitigen Dialog über die aktuellen Fragen und Probleme in der Kirche anzustoßen.

Auf den ersten Brief kurz nach der Wahl von Papst Benedikt hat es keine Antwort gegeben. In der Antwort auf den zweiten Brief nach Rom – auf Anweisung des vatikanischen Staatssekretariats von der Apostolischen Nuntiatur in Berlin – wurden nur Dialoge mit den zuständigen Bischöfen und Priestern vor Ort empfohlen.

Im heutigen dritten Brief an den Papst unterstreicht Wir sind Kirche jedoch die Notwendigkeit des Dialogs mit dem Vatikan selbst. Denn in den vielen Dialogen mit Bischöfen in den vergangenen 10 Jahren wurde deutlich, dass die angesprochenen Fragen und pastoralen Probleme nicht in der Verantwortung der Bischöfe sondern in der des Vatikans liegen.

„Wenn der Papst Dialog mit dem Islam verlangt, so sollte auch ein offener und wirklicher Dialog innerhalb der Kirche möglich sein“, erklärt Raquel Mallavibarrena, Vorsitzende der Internationalen Bewegung Wir sind Kirche.

Ein Diskussionspapier „Perspektiven der Kirchenreform unter Papst Benedict XVI.“ fasst die Erfolge und Erfahrungen des ersten Jahrzehnts von Wir sind Kirche zusammen, versucht eine Analyse der römisch-katholischen Kirche am jetzigen Wendepunkt und zeigt ermutigende Strategien für die zweite Dekade auf.

Wir sind Kirche ist aus dem Kirchenvolks-Begehren 1995 in Österreich hervorgegangen und basiert auf dem Konzilstext über die Kirche „Lumen Gentium“ Nr. 37 sowie Can. 212 (3) CIC, des katholischen Kirchenrechts. Als weltweite Reformbewegung innerhalb der römisch-katholischen Kirche setzt sich Wir sind Kirche für die Erneuerung der Kirche auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und der darauf aufbauenden Theologie ein.

Wir sind Kirche als „Stimme des Kirchenvolkes“ hat bewiesen, dass seine fünf Ziele und Forderungen theologisch stichhaltig sind und von der großen Mehrheit der gläubigen Katholiken und Katholikinnen in allen Teilen der Welt unterstützt werden:
  • Aufbau einer geschwisterlichen Kirche,
  • volle Teilhabe der Frauen an allen Aspekten des kirchlichen Lebens,
  • Abschaffung des Pflichtzölibats,
  • positive Bewertung der Sexualität mit Anerkennung der verantworteten Gewissensentscheidung sowie
  • Verkündigung als Frohbotschaft und nicht als Drohbotschaft.
1997 hat Wir sind Kirche eine „Botschaft des Kirchenvolkes“ anPapst Johannes Paul II. übermittelt.

1998 initiierte Wir sind Kirche den Appell „Ein Papst für die anbrechende Zeit: Bischof von Rom und Universaler Hirte“, der von über 145 katholischen Gruppen aus allen Kontinenten unterzeichnet wurde.

Mit Schattensynoden hat Wir sind Kirche die Bischofssynoden 1999, 2001 und 2005 in Rom begleitet.

2005 nach dem Tod des Papstes Johannes Paul II. und noch vor Beginn des Konklave hat Wir sind Kirche “Visionen einer erneuerten Kirche“ in einer Reihe von Seminaren in Rom vorgestellt.

Auch wenn die institutionelle Kirche heute konservativer als in der Zeit des Konzils ist, gibt es dennoch eine tiefe Sehnsucht nach Erneuerung. Die gesamte Kirche ist mit tiefgreifenden pastoralen Problemen konfrontiert, die eng mit den fünf Zielen und Forderungen von Wir sind Kirche verbunden sind.

In den Synoden für Asien, Afrika und Amerika sowie während des Eucharistiesynode 2005 haben sich immer mehr Bischöfe für Reformen ausgesprochen. Doch bis jetzt haben der Papst und die römische Kurie keine Maßnahmen ergriffen, um die Lösung der immensen pastoralen Probleme in allen Teilen der Welt anzugehen.

Zwar hat Wir sind Kirche bisher noch keine Umsetzung konkreter Reformen erreichen können,. aber die Positionen von Wir sind Kirche, die mit dem Evangelium übereinstimmen, finden immer mehr Zustimmung in der Kirche und sind zukunftsweisend.

Wir sind Kirche strebt eine Kirche der Gemeinschaft (Communio) des ganzen Gottesvolkes an, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil dargelegt hat. Als internationale Bewegung und auf nationaler Ebene wird Wir sind Kirche auch weiterhin bei wichtigen kirchlichen Ereignissen, Texten und Versammlungen die Stimme erheben. Den 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanums im Jahr 2012 im Blick wird Wir sind Kirche seine spirituellen Kräfte für den langandauernden Reformprozess vertiefen:
„Unser Glaube und unsere geisterfüllte Hoffnung sind unerschütterlich!“


> Mehr Informationen und Textdokumente

> Internetseite der Internationalen Bewegung Wir sind Kirche
www.we-are-church.org


Pressekontakt:
Christian Weisner
media@we-are-church.org
Tel: ++49-8131-260 250

Zuletzt geändert am 24­.11.2006