Ökumenische Kirchentag 2010
Wir sind Kirche: Der Zweite Ökumenische Kirchentag 2010 in München muss die Ökumene zwischen den Kirchen spürbar voran bringen!
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche begrüßt die jetzt endlich erfolgte Festlegung auf einen Zweiten Ökumenischen Kirchentag (12.-16. Mai 2010) in München, den kirchliche Reformgruppen schon während des herausragenden Ersten Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin gefordert hatten.
Die katholische Reformbewegung Wir sind Kirche sieht dies gerade angesichts der augenblicklichen Schwierigkeiten im ökumenischen Prozess als ermutigendes Signal. Der Zweite Ökumenische Kirchentag darf sich aber nicht nur auf das gemeinsame Engagement der Christen und Christinnen in der Gesellschaft beschränken, sondern muss auch die konkrete Ökumene zwischen den Kirchen spürbar voranbringen.
Die KirchenVolksBewegung fordert deshalb alle beteiligten Kirchen sowie alle Theologinnen und Theologen auf, die Zeit bis zum Zweiten Ökumenischen Kirchentag für eine Intensivierung der ökumenischen Arbeit und für konkrete und spürbare Fortschritte auch in der Frage der Eucharistischen Gastfreundschaft und in der gegenseitigen Anerkennung der Ämter zu nutzen.
Wenn von Seiten der römisch-katholischen Kirchenleitung immer wieder erklärt wird, dass in diesen Fragen derzeit keine Fortschritte möglich seien, so müssen sich die Kirchenvertreter fragen lassen, welche konkreten Schritte sie selber unternehmen, in diesen für die Glaubwürdigkeit des Christentums zentralen Fragen einer Lösung näher zu kommen.
Für Deutschland als Land der Reformation ist es dabei besonders wichtig, dass die vom jetzigen Papst besonders betonte Ökumene mit den orthodoxen Kirchen nicht zu einer Blockade der Ökumene mit den Kirchen der Reformation führt. Ökumene ist und bleibt ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit des Christentums, gemäß Jesu Auftrag "damit alle eins seien" (Joh 17,21).
Selbst wenn die römisch-katholische Kirchenleitung beim kommenden Ökumenischen Kirchentag noch keine Möglichkeit sehen sollte, Christen und Christinnen anderer Konfessionen Gastfreundschaft bei der Eucharistie zu gewähren: Explizite Ausladungen wie beispielsweise beim katholischen Weltjugendtag in Köln dürfen sich auf keinen Fallen wiederholen.
"Nicht die Zulassung getaufter Christen zum gemeinsamen Abendmahl, sondern deren Verweigerung ist begründungsbedürftig", heißt es in den vor dem ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin veröffentlichten sieben Thesen zur Eucharistischen Gastfreundschaft der Ökumene-Institute beider großen Kirchen. Das katholische Institut in Tübingen sowie die beiden evangelischen Institute in Bensheim und Straßburg hatten sich für die Eucharistische Gastfreundschaft zumindest in begrenzten Fällen ausgesprochen und diese auch theologisch begründet. - 88 Prozent der praktizierenden Katholiken und Katholikinnen sowie 86 Prozent der evangelischen Christen und Christinnen befürworteten laut einer Forsa-Umfrage im Vorfeld des ersten Ökumenischen Kirchentages gemeinsame Abendmahlsfeiern.
Wenn schon jetzt von offizieller Seite vor "randständigen Veranstaltungen" gewarnt wird - womit wohl die beiden ökumenischen Gottesdienste mit Eucharistischer Gastfreundschaft am Rande des Ökumenischen Kirchentages 2003 in der Berliner Gethsemane-Kirche gemeint sind: Diese von der KirchenVolksBewegung nach intensiver theologischer Vorarbeit mitverantworteten Gottesdienste haben ein nachhaltig wirksames ökumenisches Zeichen dessen gesetzt, was theologisch möglich und pastoral notwendig ist.
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Christian Weisner
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Zuletzt geändert am 05.12.2006