Herbstvollversammlung DBK (3)
Wir sind Kirche zum sensiblen Thema Sterbehilfe
Nach Ansicht der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche erfordert das Thema Sterbehilfe angesichts der medizintechnischen Entwicklung, des hohen Anteils immer älter werdender Menschen in unserer Gesellschaft, vor allem aber auch aufgrund der geschichtlichen Missbräuche in unserem Land eine differenzierte und vertiefte Debatte, an der sich alle Christinnen und Christen – nicht nur die Bischöfe – engagiert beteiligen sollten.
Das Christentum ist eine Religion der Lebensbejahung und des Respekts vor dem Menschen. Es kommt darauf an, den Tod zu enttabuisieren, Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten und ihnen ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Die Palliativmedizin und die Hospizbewegung sind deshalb mit aller Kraft und auch mit den notwendigen Finanzmitteln zu unterstützen.
Wenn es trotz dieser Hilfen Menschen gibt, die nach freier Überlegung und Gewissensentscheidung ihr Leben beenden wollen (allein in Deutschland gibt es jährlich 10.000 bis 11.000 Suizide, die Dunkelziffer mag noch viel höher sein), dürfen auch diese Menschen nicht allein gelassen werden. Festzustellen ist: In der Heiligen Schrift wird der Suizid nirgendwo verboten.
In Deutschland müssen rechtliche Regelungen gefunden werden, die dem grundsätzlichen Schutz des Lebens dienen und jeden Sterbenden umfassend schützen, in Einzelfällen unter äußerst strengen Bedingungen aber auch eine Straffreiheit bei Beihilfe zur Selbsttötung zulassen. Auch in diesem Fall ist dafür Sorge zu tragen, dass sich die Betroffenen angenommen wissen und keinerlei psychischem Druck ausgesetzt werden. Dies verlangt eine neue Kultur der Akzeptanz, bei der Christen eine Vorreiterrolle spielen könnten.
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Zuletzt geändert am 25.09.2014