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Veröffentlicht am 22­.03.2006

Kardinalsernennung

Wir sind Kirche: Kardinalsernennung von Erzbischof Caffarra ist großes Ärgernis

Pressemitteilung München/Rom, 22. März 2006

Wir sind Kirche: Kardinalsernennung von Erzbischof Caffarra ist großes Ärgernis

Die Kardinalsernennung des Erzbischofs von Bologna, Carlo Caffarra, der als Leiter des päpstlichen Familieninstituts die Empfängnisverhütung mit einem Mord verglichen hat, ist für viele Katholikinnen und Katholiken äußerst verletzend und reißt alte Wunden im Jahrzehnte langen Streit um Familienplanung und Empfängnisverhütung wieder auf. Dies erklärt die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche anlässlich des öffentlichen Konsistoriums am Freitag, 24. März 2006 in Rom, bei dem Papst Benedikt XVI. 15 Bischöfe in den Kardinalsstand erheben wird.

Caffarra, damals Leiter des päpstlichen Instituts für Studien über Ehe und Familie, sagte im November 1988 bei einer Tagung: „Wer Verhütungsmittel benutzt, will nicht, dass neues Leben entsteht, weil er ein solches Leben als ,Übel’ betrachtet. Das ist dieselbe Einstellung wie die eines Mörders, der es als ,Übel’ ansieht, dass sein Opfer existiert.“

Die katholischen Abgeordneten der CSU – unter ihnen Peter Widmann aus Steingaden (Kreis Weilheim-Schongau) – sahen das als Diffamierung vieler katholischer Eheleute, die aus einer vor Gott verantworteten Gewissensentscheidung über die Zahl ihrer Kinder heraus Verhütungsmittel verwendeten. Am 2. Februar 1989 richteten deshalb 34 Münchener Landtagsabgeordnete der CSU einen Beschwerdebrief nach Rom, was zu einem intensiven Briefwechsel mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, führte.

Der heute 67-jährige Caffarra (www.caffarra.it) steht der italienischen Bewegung „Comunione e liberazione“ (Gemeinschaft und Befreiung) nahe, einer in theologischen wie politischen Fragen sehr fundamentalistischen Gruppierung.

Zuletzt geändert am 22­.03.2006