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Veröffentlicht am 14­.04.2015

Online-Abstimmung Familien-Synode

„Die Kluft zwischen Lebenswirklichkeit und kirchlicher Lehre muss reduziert werden!“

Klares Votum des Kirchenvolkes an die Bischöfe zur Familien-Synode

Pressemitteilung von Gemeindeinitiative.org und KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, München, 14.04.2015

Eine sehr große Mehrheit des Kirchenvolkes spricht sich für deutliche Veränderungen insbesondere im Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten aus. Dies betrifft die Zulassung zu den Sakramenten; eine Wiederheirat dürfe keinen Entzug der Lebensgrundlage durch Kündigung in kirchlichen Einrichtungen zur Folge haben. Aber auch ein neues Verständnis von Sexualität, ein erweitertes Familienverständnis, die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Kirche sowie die Freiwilligkeit des Zölibats sind den Abstimmenden sehr wichtige Anliegen.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer Online-Abstimmung zur katholischen Familien- und Sexuallehre, die die Gemeindeinitiative.org und die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche im Erzbistum München und Freising jetzt der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn, dem Synodensekretariat in Rom, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und den deutschen Diözesanräten übermittelt haben.

Die abzustimmenden Aussagen waren auf Veranstaltungen erarbeitet worden, zu denen die Reformgruppen im Januar und Februar 2015 eingeladen hatten. Dort wurde ausführlich über die Familien-Synode informiert. Vor allem aber konnten Kirchenmitglieder zum Ausdruck bringen, was ihnen am meisten auf den Nägeln brennt. Die daraus entwickelten zehn Themenfeldern werden als primäre Handlungsfelder für die Familien-Synode im kommenden Herbst gesehen, ohne den Anspruch zu haben, alle Aspekte zu Familien, Sexualität und Beziehungen abzudecken. Die einhellige Auffassung jedoch ist: Veränderungen in diesen wichtigen Punkten würden die Spaltung zwischen Lebenswirklichkeit und kirchlicher Lehre wahrnehmbar reduzieren.

An der vom 1. bis 31. März 2015 dauernden Online-Abstimmung haben sich 1.169 Personen beteiligt. Bei acht von zehn zentralen Themenfeldern liegt der Grad der Zustimmung um oder über 90 Prozent. Für einen kirchlichen Segen für homosexuelle Paare stimmten immerhin fast 70 Prozent. Ob homosexuelle Paare die Möglichkeit haben sollten, in ihren familienähnlichen Beziehungen Kinder aufzuziehen, wurde von 45 Prozent bejaht, über 20 Prozent verneinten, 34 Prozent äußerten sich mit Unsicherheit. Die Abstimmung fand auch über die Münchner Erzdiözese hinaus reges Interesse.

Die Reformgruppen verstehen die Abstimmung als einen Beitrag in einem notwendigen langen Erneuerungsprozess, der über die Synode im Herbst hinausgehen wird. Der offizielle kirchliche Fragebogen, von vielen als sprachlich sehr kompliziert und vom normalen Lebensalltag der Menschen abgehoben empfunden, war kreativlos erst mit großer Verzögerung und mit viel zu kurzen Antwortfristen in den Diözesen publik gemacht worden. Die deutschen Bischöfe hatten leider nicht den Mut, ein eigenes Antwortkonzept für die Familiensynode zu erarbeiten, das wirklich die eigentlich von Papst Franziskus gewünschte breite Beteiligung des Kirchenvolks möglich gemacht hätte.

Ergebnisse der Online-Abstimmung der beiden Reformgruppen:
http://gemeindeinitiative.org/images/downloads/umfrage_auswertung81129.pdf

Schreiben an die Mitglieder der Deutsche Bischofskonferenz:
http://gemeindeinitiative.org/images/briefe/DBK_Umfrag_Ergebn_GI_WsKi_042015.pdf


Pressekontakte

Gemeindeinitiative:
Paul-G. Ulbrich, Tel. 0157 88455612, E-Mail: ulbrich@gemeindeinitiative.org
Willi Genal, Tel. 0151 15004893, E-Mail: genal@gemeindeinitiative.org

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Zuletzt geändert am 15­.04.2015