Nein zur Handreichung Eucharistie
"Jetzt in der Ökumene nicht beirren lassen!"
Pressemitteilung München, Rom, 6. Juni 2018
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ist höchst befremdet über das am 4. Juni 2018 von kath.net verbreitete Schreiben der Glaubenskongregation an den Vorsitzenden der DBK, dass nach Aussage des Heiligen Vaters „das Dokument noch nicht zur Veröffentlichung reif ist“.
Das auf den 25. Mai datierte Schreiben des Glaubenspräfekten an den Vorsitzenden der DBK hat viele Katholikinnen und Katholiken sehr irritiert. Dies vor allem, weil nach dem Gespräch am 3. Mai in Rom, bei dem der Papst die deutschen Bischöfe gebeten hatte, eine möglichst einmütige Regelung zu finden, doch wohl noch kein neuer Entwurf vorliegt.
Bei aller möglichen Unzulänglichkeit der bisherigen Entwürfe der Handreichung (Wir sind Kirche-Pressemitteilung 22.2.2018 zum Ende der Frühjahrsvollversammlung der DBK): Der Brief der sieben Bischöfe an den Vatikan war kein gutes Zeichen, weder für den innerkirchlichen Dialog, noch für die Ökumene. Es ist äußerst bedauerlich, dass sich eine Minderheit der deutschen Bischöfe weiterhin so vehement gegen weitere sichtbare Zeichen der Ökumene stemmt, obwohl der Vatikan vor einem Jahr signalisiert hatte, dass er eine Öffnung in der Abendmahlsfrage akzeptieren würde, wenn die Deutsche Bischofskonferenz konkrete Vorschläge machen würde.
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hatte dazu im April 2018 zusammen mit der Gemeindeinitiative.org und dem Münchner Kreis einen Offenen Mahnbrief an die deutschen Bischöfe zur Ökumene gerichtet. Darin heißt es: Die Argumentation der sieben Bischöfe ist nicht nachvollziehbar, da die bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Februar 2018 angekündigte Handreichung sogar mehr am Kirchenrecht (c. 844 § 4 CIC) ausgerichtet war, als dass sie die wiederholt von Papst Franziskus gegebenen Impulse für weitere Schritte in der Ökumene aufgegriffen hat. Die offizielle dogmatische Lehre von der Verwandlung ("Transsubstantiation") von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi lässt sich schon aus bibelexegetischen Gründen so nicht mehr halten.
Es ist aber auch nach den kirchenpolitischen Motiven der Redaktion von kath.net zu fragen, die das interne Schreiben, das auch keine neuen Aspekte bringt, vier Stunden vor vaticannews.va veröffentlicht hat.
Wir sind Kirche appelliert an alle Katholikinnen und Katholiken, sich durch die verwirrenden Meldungen jetzt aus Rom nicht beirren zu lassen. Die Gläubigen sollten die schon lange erprobte und selbst von Kardinal Woelki in Ausnahmefällen zugestandene Praxis, dass evangelische Ehepartner die Kommunion erhalten, beibehalten. Aber wenn den Kirchenleitungen wirklich an einer überzeugenden Ökumene gelegen ist, dann reicht es schon lange nicht mehr aus, nur für die Ökumene zu beten, sondern es müssen konkrete Schritte gerade auch in der Abendmahl- und Ämterfrage getan werden.
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Zuletzt geändert am 06.06.2018